Betrunkene Jugendliche Lehrerin soll bei Klärung des Einsatzes in Berkum helfen

Wachtberg-Berkum · Um eine große Gruppe von betrunkenen Jugendlichen mussten sich am Freitagabend Rettungskräfte in Wachtberg kümmern. Einige mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Nun werden die Hintergründe des Treffens allmählich klarer.

Völlig aus dem Ruder lief am Freitragabend ein Trinkgelage auf dem Grillplatz am Kriegerdenkmal in Wachtberg-Berkum. Dort hatten sich nach Informationen des General-Anzeigers rund 25 Jugendliche einer Schule aus Meckenheim getroffen. Gegen 19 Uhr rückte der Rettungsdienst mit einem Großaufgebot aus, um mehrere laut Zeugen „völlig betrunkene Jugendliche“ zu behandeln. Laut Polizei mussten vier Personen ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Jugendlicher soll Zeugen zufolge vor dem Abtransport lange Zeit in einem der fünf Rettungswagen behandelt worden sein.

Wie Zeugen an Ort und Stelle berichteten, hatte es sich wohl um eine Art „Klassentreffen von Jugendlichen zwischen 14 und 15 Jahren einer Meckenheimer Schule gehandelt“. Warum diese sich ausgerechnet an dem vergleichsweise weit entfernten Kriegerdenkmal in Berkum getroffen hatten, ob die Grillhütte als überregionaler Treffpunkt für solche Zusammenkünfte gilt, ist noch unklar.

Jugendliche aus Nachbarkommune

Fakt ist: Nach GA-Informationen soll die Polizei noch am Abend eine Lehrerin der Meckenheimer Schule hinzugezogen haben. Die Schule solle den Vorfall intern aufarbeiten. Laut einer Gruppe junger Wachtberger, die gegen 18 Uhr zufällig auf die aus dem Ruder gelaufene Party gestoßen waren, sollen auf dem Grillplatz etwa 25 Mädchen und Jungen, die alle „um die 14 beziehungsweise 15 Jahre alt waren“, gefeiert haben. Die im Schnitt 16 Jahre alten Wachtberger wollten nach eigenen Angaben selbst auf dem Grillplatz ihren Schulabschluss feiern.

„Etwa die Hälfte der Jugendlichen, die wir dort angetroffen haben, war betrunken“, schätzte ein 16-Jähriger gegenüber dem GA. Mindestens drei von ihnen wären überhaupt nicht mehr ansprechbar gewesen, hätten am Boden gelegen und sich teils zu übergeben versucht. Ein 18-Jähriger soll die Gruppe mit Schnaps versorgt haben.

"Nur ein paar Bier getrunken"

Was den 16-Jährigen irritierte: Viele Teilnehmer des Gelages seien beim Anblick der Wachtberger in das Wäldchen am Grillplatz geflüchtet. Da der Zustand der Zurückgebliebenen so besorgniserregend gewesen sei, habe er die Notrufnummer gewählt. Laut Bonner Polizei, die mit mehreren Streifenwagen vor Ort war, hatte es sich bei dem Gelage um eine größere Gruppe gehandelt. Man habe etwa ein Dutzend junger Leute angetroffen. Um die restlichen Jugendlichen zu einer Rückkehr aus ihren Verstecken im Wald zu bewegen, hätten die Beamten per Lautsprecherdurchsage angekündigt, einen Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera einzusetzen, um sie aufzuspüren. Danach wären in der Tat weitere Jugendliche aus dem Wald gekommen und hätten mit ihren Klassenkameraden auch den Grillplatz wieder aufräumen müssen.

Eine Mutter, die einen der Jugendlichen abholte, lieferte sich dann noch ein Wortgefecht mit den Wachtberger Jugendlichen. Sie verstand die ganze Aufregung nicht. „Die haben doch nur ein paar Bier getrunken“, ereiferte sie sich. Der 16-Jährige wies sie vergleichsweise sachlich darauf hin, dass ihr Sohn noch keine 16 Jahre alt sei und sich der verheerende Zustand einiger der Schnapsleichen nicht allein mit Bierkonsum erklären lasse. Auch wies er die Frau darauf hin, dass sie eigentlich froh sein sollte, dass er und seine Freunde den Notdienst verständigt hätten.

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