Bürgerengagement in Niederbachem Henseler Hof als modernes Dorfzentrum

Wachtberg-Niederbachem · Vier Niederbachemer haben der Ortsvertretung eine Ideensammlung vorgelegt. Sie setzen auf Kunst, Kultur und Köstlichkeiten.

 Haben sich Gedanken über die Nutzung des Henseler Hofs in Niederbachem gemacht: Kerstin Selhausen (links) und Petra Küper.

Haben sich Gedanken über die Nutzung des Henseler Hofs in Niederbachem gemacht: Kerstin Selhausen (links) und Petra Küper.

Foto: Axel Vogel

Es sind drei Ks, mit denen vier Niederbachemer ihren Ort noch lebenswerter gestalten wollen. Sie setzen auf Kunst, Kultur und Köstlichkeiten und stellten ihre Vision, wie sie es selbst nennen, am Donnerstagabend in der Sitzung der Ortsvertretung vor.

Es war Anfang 2015, als sich die Paare Petra Küper und Dirk Reber sowie Kerstin Selhausen und Jörg Höfer erstmals darüber Gedanken gemacht hatten, wie sie den seinerzeit verlassenen Henseler Hof wieder mit Leben füllen könnten. „Wir müssen betonen, dass da noch kein Pächter in Sicht war“, sagte Küper vor Politikern und Bürgern in der Ortsvertretung, die erstmals wieder im nun von Leo Bauckhage bewirtschafteten Henseler Hof tagte. Die Situation habe sich nun zwar etwas geändert, geblieben sei jedoch die Tatsache, dass es im Ort wenig kulturelle Angebote für junge Leute, Kinder und Jugendliche gebe.

„Hier möchten wir mit unserer Ideensammlung ansetzen“, so Küper. Ihr Konzept sieht vor, ein modernes Dorfzentrum zu schaffen. Die Wege dahin sind vielfältig. Dreh- und Angelpunkt soll der Henseler Hof sein. „Wir legen Wert auf eine Mischung aus ehrenamtlichem Engagement und gewinnorientierten Angeboten“, sagte die Anwohnerin der Konrad-Adenauer-Straße.

Dafür stehen drei Bausteine, die laut Initiative veränderbar sind. Im Baustein Essen und Trinken können sich die Paare zum Beispiel einen Dorfladen vorstellen; es gebe sogar eine Interessentin für einen Eissalon. „Wenn der Vorplatz eines Tages hergestellt ist, könnte es dort einen Weihnachtsmarkt oder kleinen Wochenmarkt geben“, führte Küper aus, die seit fünf Jahren in Niederbachem wohnt.

Der zweite Schwerpunkt liegt auf dem Kultur- und Vereinsleben. So könnten die Räume für Konzerte oder Lesungen und von den Vereinen für Versammlungen und Feiern genutzt werden. Der dritte Baustein trägt den Titel „Kreativwerkstatt“ und beinhaltet Kurse rund ums Kochen, Handwerk, Sport, Kunst oder auch ein Repair-Café. Der letzte Punkt „Dorfleben“ umfasst Beratung für Bedürftige oder Dorfhelfer, die andere bei Einkäufen oder Behördengängen unterstützen.

Das Dach könne, so Küper, aus Koordination, Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, kurz einem Netzwerk gebildet werden. Das war sicherlich der Teil, der bei den Anwesenden am meisten für Stirnrunzeln sorgte. „Wie wollen Sie das alles stemmen und was leisten Sie?“, fragte sich eine Bürgerin. Küper und ihre Mitstreiterin Selhausen betonten, dass sie die Sache mit anstoßen wollten und die Finanzierung beantragen könnten. Denn es seien durchaus Fördergelder zu erwarten.

Auch von der Gemeinde, wie Wachtbergs Beigeordneter Jörg Ostermann durchblicken ließ. Man setze nicht nur darauf, 2017 Städtebaufördermittel der Bezirksregierung zu erhalten, sondern wolle auch eigenes Geld für den Henseler Hof in die Hand nehmen. Er begrüßte die Initiative der Bürger: „Es ist zwar jetzt durch die Verpachtung räumlich etwas knapper geworden, aber vorstellbar.“ Es werde weitere Gespräche zwischen Vordenkern und Gemeinde geben – dann würden die Bürger zum Mitmachen eingeladen.

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