Wachtberger Originale Hans-Joachim Duch will nicht viel reden, sondern handeln

Werthhoven · Hans-Joachim Duch liebt seine Familie, seinen Beruf, seine Hobbys und vor allem Werthhoven. Dort "bürgert" er, wie er es selbt nennt. Mit Leidenschaft.

Wer kann schon so etwas Schönes von sich behaupten: „Ich liebe meine Familie. Und auch meinen Beruf.“ Und Werthhoven, muss man hinzufügen. Hans-Joachim Duch, von den meisten einfach nur „Alwin“ genannt, strahlt dabei über das ganze Gesicht. Was genau ist es, das ihm an seiner Arbeit so gefällt? „Dass ich auf Menschen zugehen und sie begeistern kann“, antwortet er.

In seinem Beruf überzeugt er sie als Berater im Auftrag seines Arbeitgebers Bayer von der Möglichkeit, Pflanzenschutzgeräte umweltschonend zu reinigen. „Es tut gut, Menschen etwas wirklich Sinnvolles nahe zu bringen“, sagt der 60-jährige Godesberger, der mit seiner Familie seit mehr als 35 Jahren im Wachtberger Ländchen lebt, zunächst neun Jahre in Gimmersdorf, seit 1989 in Werthhoven.

Das gilt auch für sein ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender des Werthhovener Bürgervereins, wo er seit Jahren mit vielen anderen Helfern unter anderem den Pössemer Treff endlich fertigstellen will.

Der erste Spatenstich für die Kombination aus Jugend- und Dorftreff war 2002. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Projekt mit seinen Tücken zu einer Art WCCB in Werthhoven. „Nach einem kuriosen Hindernislauf werden wir im kommenden August endlich Einweihung feiern“, verspricht Duch.

Der Termin am 26. und 27. August beim Sommerfest ist fest in seinem Terminkalender notiert. In all den Jahren beteiligten sich rund 150 Ehrenamtliche als Handwerker, es wurden bis heute 7264 Arbeitsstunden geleistet. Auf der Internetseite des Bürgervereins ruft Duch im Moment dazu auf, im Endspurt noch einmal alles zu geben.

Den Spitznamen „Alwin“, der an den bekannten deutschen Springreiter Alwin Schockemöhle erinnern soll, bekam Duch bereits als Jugendlicher verpasst, als er rund um den Rodderberg seiner großen Leidenschaft, dem Reitsport, nachging. „Hier in Werthhoven, wo wir seit 1989 leben, rufen alle “Alwin„“, sagt seine Frau Gisela, die seit 1981 mit ihm verheiratet ist und ihren Mann auf einem Reitturnier auf dem Rodderberg kennenlernte. Auch sie spreche ihn mit dem Spitznamen an.

Neben dem Reiten spielte Duch in jungen Jahren gern Trompete. „Ich war scheinbar sehr talentiert“, meint er bescheiden. Sein Talent bewies er im Blasorchester des Päda, wo er 1976 sein Abitur machte. Nach zwei Jahren Bundeswehr folgte das Studium der Agrarwissenschaften an der Bonner Uni, seit 1984 ist Duch für Bayer in der Pflanzenschutzentwicklung tätig

Werthhoven mit seinen mehr als 1100 Einwohnern hat neben der Hobbymannschaft und dem Tischtennisverein noch den Bürgerverein von 1972. In dem ist Duch seit 1993 im Vorstand. „Anders als viele Sportvereine ist der Bürgerverein für alle da“, sagt Duch. „Und er ist wirklich vielseitig. Neben dem Schwerpunkt in der Jugendarbeit bieten wir Rehasport und organisieren St. Martin und das Sommerfest. Und dann machen wir auch noch Müllaerobic.“ Will heißen: „Müll sammeln mit anderen Bürgern an der frischen Luft. Oder Gesundheit pur für Menschen und Natur“, sagt Duch und lacht über seine Wortschöpfung.

Er „bürgert“ gerne, ist auf der Webseite des Vereins zu lesen. Noch so eine Duch'scher Begriff. Das heißt: „Mit Bürgern etwas für Bürger bewegen“, so der 60-Jährige. Das Anpacken mit anderen scheint sein Ding zu sein, etwas Konkretes.

„Im Verein kann man für das eigene Dorf mehr bewegen als in der Politik“, meint er, deshalb sei er ihr immer fern geblieben. „Reden ist gut, handeln ist besser“, lautet deshalb das Motto des Vaters von zwei erwachsenen Kindern.

„Ich bin von Natur aus Optimist und gerne mit anderen Menschen zusammen. Ich liebe aber auch die Abgeschiedenheit und Ruhe, die Natur, unseren Garten und den Pferdesport.“ In den Urlaub geht es seit 30 Jahren nach Wangerooge. Nur in diesem Jahr ausnahmsweise mal in wärmere Gefilde – auf die Kapverdischen Inseln.

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