Flüchtlinge in Wachtberg Gemeinde zahlt noch für 339 Asylbewerber

Wachtberg · Die Gemeinde rechnet in diesem Jahr nicht mehr mit neuen Flüchtlingszuweisungen. Das teilte Bürgermeisterin Renate Offergeld im Sozialausschuss mit.

 Das ehemalige Pony-Hotel Wiesenau ist seit 2015 Flüchtlingsunterkunft der Gemeinde Wachtberg.

Das ehemalige Pony-Hotel Wiesenau ist seit 2015 Flüchtlingsunterkunft der Gemeinde Wachtberg.

Foto: Friese

Gleichwohl warnte sie davor, einige Unterkünfte nun aufzugeben: „Auf einer Sitzung mit dem Städte- und Gemeindebund sind uns Bürgermeistern neue Zuweisungen für kommendes Jahr angekündigt worden.“

So hatte Jürgen Kleikamp (CDU) angesichts der aktuellen Belegungszahlen angeregt, die angemietete Wiesenau in Pech freizuziehen. Insgesamt können 90 Flüchtlinge in dem einstigen Hotel unterkommen, momentan sind es 41. „Können wir den Drei-Jahres-Vertrag vorher kündigen“, fragte Kleikamp. Darauf wollte Offergeld wegen der vertraulichen Vertragssituation nicht näher eingehen, betonte aber: „Wir haben dort auch noch einen Vertrag mit dem DRK in Sachen Betreuung, den es zu erfüllen gilt.“

Für Jürgen Meinberg (FDP) zählt auch noch etwas anderes: „Die Wiesenau bietet viel Platz für Integrationsarbeit.“ Das konnte Michael Bau vom DRK Wachtberg nur begrüßen. „Es geht heute in unserer Arbeit um ganz andere Themen als 2015“, sagte er. Deshalb sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass sich eine Art kleine Task-Force mit neuen drängenden Fragen rund um das Thema Flüchtlinge beschäftigen soll.

339 Asylbewerber beziehen derzeit Leistungen über die Gemeinde (Stand vom 1. November). Wie die Verwaltung dem Ausschuss weiter mitteilte, lag der Höchststand bei 428 Personen. 66 seien inzwischen anerkannt, 22 freiwillig ausgereist und eine Person abgeschoben worden. Offergeld ergänzte, dass sie in Gesprächen mit der Ausländerbehörde stehe, wann die abgelehnten Asylbewerber aus dem Westbalkan zurückgeführt würden. „Es müssen feste Zeitpunkte genannt werden“, meinte sie.

Uneinigkeit herrschte über die schulische Situation. Der Ökumenische Arbeitskreis hatte beklagt, dass es wegen Sprachschwierigkeiten zu wenig Lehrer-Eltern-Gespräche gebe. Im Namen der anderen Schulleiter wies Hendrik Heimbach von der Genscher-Schule diesen Vorwurf zurück: „Es gibt einen engen Austausch mit Eltern, oft mit Übersetzern, und viele Lehrer gehen privat zu Flüchtlingstreffen.“

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