Sportplätze in Wachtberg Gemeinde soll Verträge entwerfen

Wachtberg · Ein Hybridrasen für SC Villip und SV Alemannia Adendorf rückt nach Ausschussvotum näher. Die Vereine müssen aber die Pflege zahlen.

Zufriedene Mienen gab es am Mittwochabend im Sportausschuss bei den Vertretern des SC Villip 1924 und des SV Alemannia Adendorf. Die Politiker sprachen sich einstimmig dafür aus, dass die Gemeinde die Planungen für zwei Hybridrasenplätze weiterführt. Dass die in der Februarsitzung freigegebenen 10 000 Euro zur Ermittlung der Baukosten (der GA berichtete) gut investiert waren, hatte zuvor Clemens Esser vom gleichnamigen Planungsbüro aus Rheinbach demonstriert.

Beide Plätze seien ähnlich strukturiert, sagte Landschaftsarchitekt Esser, der unter anderem die Kunstrasenplätze in Buisdorf und Birlinghoven geplant hat. „Derzeit liegt die Nutzung bei 350 bis 400 Jahresstunden, perspektivisch sollte man von 800 ausgehen.“ Dafür sei der Hybridrasen, ein „Sportrasen mit einer faserverstärkten Rasentragschicht“, geeignet: Er sei bis zu 900 Stunden im Jahr belastbar. So man ihm jährlich die richtige Pflege und sechs Wochen Regenerationszeit gönne. Das Pflegekonzept sieht Düngen, Bewässern, Vertikutieren, Sanden, Striegeln und die Tiefenlockerung vor. „Die Kosten dafür liegen bei etwa 12.000 Euro pro Jahr, wenn man den Auftrag an eine Firma übergibt“, sagte der Experte. Mähen soll ein Roboter, den er in seine Kalkulation eingerechnet hat.

Projekte sollen für die Gemeinde haushaltsneutral bleiben

Die Pflegekosten sollen die Vereine übernehmen, so wie eine Pacht und Eigenleistungen. Denn, betonte Beigeordneter Jörg Ostermann: Die Projekte sollen für die Gemeinde haushaltsneutral bleiben. Für den Platz in Adendorf schätzt Esser die Kosten auf 340 000 Euro, in Villip auf 350 000 Euro. „Die darin enthaltenen Baukosten wären für einen Kunstrasenplatz doppelt so hoch“, sagte Esser. Beim Hybridrasen sind die oberen zwölf Zentimeter Rasen verstärkt mit 45 Millionen 18 Zentimeter lange Kunstfasern, die nach dem Zufallsprinzip horizontal und vertikal angeordnet sind. „Der Vorteil ist im Vergleich zu Tennenplätzen die geringe Verletzungsgefahr.“

Sollten die Konzepte umgesetzt werden, müssen zum Schutz der Plätze Zäune her. Als Ersatz gibt es öffentlich zugängliche Bolzplätze, in Villip für 30.000, in Adendorf für 15.000 Euro. Ferner möchte der Planer in Adendorf eine 50-Meter-Laufbahn auf Tennenbasis für den Schulsport anlegen (10.000 Euro).

Vertragsverhandlungen beginnen nach den Sommerferien

Etwas komfortabler könnte es für Villip ausgehen, wenn der Wachtberger Leichtathletikverein einsteigt. „Es wäre eine 100-Meter-Tartanbahn möglich nebst Weitsprunganlage. Die Kugelstoßanlage könnte ertüchtigt werden.“ Vorstellbar seien auch Hochsprung, Diskus und Speerwurf. Die Kosten für den Schulsportbereich gibt er mit 70.000 Euro an, für die Leichtathletikabteilung mit 35.000 Euro.

Schulsport und Bolzplätze sollen nach Auffassung der Verwaltung über den Haushalt finanziert werden. Wobei Jutta Danylow (SPD) in ihrer Funktion als Schulleiterin betonte, für den normalen Sport auch mit einer abgespeckteren Version zufrieden zu sein.

Hartmut Beckschäfer (CDU) stellte sich für seine Fraktion hinter das Projekt, forderte aber auch: „Die Vereine sollen noch einmal deutlich machen, wie sie ihren Anteil stemmen wollen.“ Und das vor dem Abschluss des 30 Jahre laufenden Vertrages zwischen Vereinen und Gemeinde. Ostermann erwiderte, die Vereine seien sehr engagiert und hätten den Wunsch, noch 2018 bauen zu wollen. Nach den Ferien will die Verwaltung über die Vertragsverhandlungen mit den Vereinen und die Gespräche mit den Leichtathleten berichten.

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