Mögliches Sexualdelikt in Wachtberg Polizei erhält Hinweise nach Überfall im Kottenforst

Bonn/Wachtberg · Eine 48-jährige Spaziergängerin ist am Dienstagabend im Kottenforst bei Wachtberg von zwei Männern brutal überfallen worden. Dabei versuchten die Angreifer auch, ihre Kleidung zu öffnen. Zwei Männer, die sich am Tatort aufhielten, kommen für die Tat nicht in Frage.

 In diesem Bereich kam es zum Angriff.

In diesem Bereich kam es zum Angriff.

Foto: Axel Vogel

Nach dem brutalen Überfall auf eine 48-jährige Frau im Kottenforst zwischen Villiprott und Pech sind bei der Polizei inzwischen einige Hinweise eingegangen. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte, sei eine heiße Spur aber nicht dabei. Der Verdacht gegen zwei Männer im Alter von 20 und 21 Jahren hat sich demnach nicht erhärtet. Sie kommen demnach nicht als Verantwortliche für die Tat in Frage. Im Zuge der von der Polizei eingeleiteten Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen wurden in Tatortnähe auch zwei Männer im Alter von 20 und 21 Jahren kontrolliert und überprüft.

Wie die Polizei weiter mitteilte, hat sich der Fahrradfahrer, der die Täter bei ihrem Angriff störte, sich noch nicht gemeldet. Die Polizei bittet deshalb weiter um Zeugenhinweise.

Am Tag danach erinnerte nichts mehr an den brutalen Überfall. Idyllisch wie immer lag der Kottenforst zwischen Villiprott und Pech da, Spaziergänger drehten ihre Runden. Doch am Dienstagabend dürfte eine 48-Jährige dort mutmaßlich die schlimmsten Minuten ihres Lebens durchgestanden haben. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, attackierten zwei Männer die Frau aus dem Nichts, brachten sie zu Fall und verletzten sie.

Gegen 18.50 Uhr war die 48-Jährige mit ihrem Hund im Bereich Langeweg unterwegs. Bei dem Weg handelt es sich um eine beliebte Lauf- und Fahrradstrecke. In Höhe einer Kreuzung, einem Verbindungsweg zwischen dem Pecher Sportplatz und der Villiper Allee, an dem auch eine Bank aufgestellt ist, wurde die Frau plötzlich hinterrücks von zwei Männern angegriffen.

Nach den bisherigen Ermittlungen schlugen die beiden der 48-Jährigen zunächst so gegen den Hinterkopf, dass sie zu Boden ging. Nach ihren Angaben wurde sie dann von den Tätern mehrfach getreten. „Hier sprechen wir wirklich von massiver Gewalt“, sagte Polizeisprecher Robert Scholten auf GA-Anfrage. Darüber hinaus hätten die Unbekannten versucht, die Kleidung ihres Opfers zu öffnen. Die 48-Jährige wehrte sich gegen den Angriff und schrie um Hilfe. Als plötzlich ein Radfahrer den Ort des Geschehens passierte, ließen die Männer von der Frau ab und liefen davon.

Die 48-Jährige, die sich bei dem Vorfall Verletzungen zuzog, informierte mit ihrem Handy Angehörige, die dann sofort die Polizei alarmierten. Die Frau kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus, wo sie laut Polizei auch am Mittwoch noch war.

„Wir werten den Angriff als mögliches Sexualdelikt“, erklärte Scholten. Deshalb hätten auch die Kollegen vom Kriminalkommissariat 12, das unter anderem für Vergewaltigungen zuständig ist, die Ermittlungen übernommen. „Die Frau steht ziemlich unter Schock“, führte der Polizeisprecher weiter aus. Trotzdem konnte sie erste Angaben zu den beiden Männern machen. Sie beschreibt sie als groß und erinnert sich, dass sie beide akzentfrei deutsch sprachen.

Die Polizei sucht Zeugen

Die Ermittler bitten Zeugen, die im beschriebenen Bereich Beobachtungen zum geschilderten Geschehen oder auch zu verdächtig erscheinenden Fahrzeugen gemacht haben, sich unter der Rufnummer 0228/150 mit der Polizei in Verbindung zu setzen. „Besonders interessant sind für uns auch die Beobachtungen des Radfahrers, der den Bereich nach dem aktuellen Sachstand während der Tat passiert hat“, sagte Scholten. Er werde dringend gebeten, sich zu melden.

Als besonders gefährlich ist der Kottenforst im Wachtberger Bereich bislang nicht einzustufen. „Der Wald ist hier stark frequentiert von Forstmitarbeitern, Spaziergängern, Radlern und Reitern“, sagte Ulf Hausmanns, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Villip. Der Wald mute deshalb tagsüber eher an „wie eine Fußgängerzone und ist seit Generationen sicher“.

Trotzdem zeigten sich am Mittwoch Spaziergänger vor Ort verunsichert. Eine Lehrerin war sichtlich geschockt, als sie von dem Geschehenen erfuhr. „Mit so etwas rechnet man hier nicht“, meinte sie. Und eine andere Frau machte direkt wieder kehrt und wollte lieber durch Villiprott laufen.

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