Ökumenischer Arbeitskreis Flüchtlingshelfer in Wachtberg sind in Sorge

Wachtberg · Der ökumenische Arbeitskreis Wachtberg macht sich große Sorgen ums Ehrenamt und fordert mehr Unterstützung für seine Betreuung von Flüchtlingen. Auch die Neuregelung des Nahverkehrs ab 2019 stand noch einmal auf der Tagesordnung.

 Flüchtlingskoordinatorin Katja Ackermann streicht mit Muhamad und Abdukaaziz in der Wiesenau.

Flüchtlingskoordinatorin Katja Ackermann streicht mit Muhamad und Abdukaaziz in der Wiesenau.

Foto: Axel Vogel

Ein regelrechter Hilfeschrei war am Mittwochabend die ausführliche Präsentation des Ökumenischen Arbeitskreises im Ausschuss für Bildung, Generationen, Sport, Soziales und Kultur der Gemeinde Wachtberg. Der beschäftigte sich auch noch einmal mit dem Buskonzept und der Sicherheit der Kinder, was auf großes Interesse stieß: 25 Zuschauer verfolgten die Debatten.

Zum Thema Flüchtlinge äußerte Kurt Zimmermann, mit Gero Nölken Vorsitzender des Arbeitskreises:„Man verlässt sich zu sehr auf die Ehrenamtler.“ Es gebe derzeit rund 70 Helfer in der Gemeinde, die genug zu tun hätten. Viele engagierten sich in einer Eins-zu-Eins-Betreuung, doch auch die beiden Samstagstreffs immer ab 10 Uhr in der Wiesenau in Pech und im katholischen Familienzentrum müssten organisiert werden. Da gibt es für jedes Alter Gruppenangebote – für Kinder, Jugendliche und Erwachsene je nach Sprachniveau. Das Team kümmere sich zudem um die Bürokratie, helfe den Flüchtlingen bei ihrer Korrespondenz mit Jobcenter und Ausländerbehörde.

„Es ging mal darum, den Leuten zu zeigen, was da gemacht wird“, sagte er zu den Ausführungen im Ausschuss. Gern würde er die Anstrengungen für die Integration, „das wichtigste Thema derzeit“, auch den Fraktionen einzeln vorstellen. Die Wünsche an die Politik: „Wir wollen, dass der im Februar auslaufende Vertrag der Ehrenamtskoordinatorin Katja Ackermann verlängert wird“, sagte Zimmermann. Man wolle auch eine klare Position für Tülin Kahlenberg, mit der das Deutsche Rote Kreuz einen Betreuungsvertrag hat.

Der Arbeitskreis fände es wichtig, dass die Politiker seine Arbeit bei den Haushaltsberatungen berücksichtigen, und hofft auf Zuwendungen. Zimmermann: „Wir brauchen langfristig Perspektiven“. Dazu gehört das im Ausschuss vorgestellte Unterbringungskonzept, wenn der Pachtvertrag in der Wiesenau, wo derzeit 30 Flüchtlinge leben, im November 2019 ausläuft. Dann muss der Arbeitskreis sich für die Samstage ein neues Domizil suchen, denkt etwa an die alte Schule oder den katholischen Kindergarten.

Buskonzept hat Folgen für Schulen und Familien

Wie schon im Planungsausschuss stieß die Neuregelung des Nahverkehrs ab Sommer 2019 mit mehr Fahrten, einer Querverbindung von Pech und Villip nach Berkum und dem Wegfall der Schulbusse auf Zustimmung. Die Politiker diskutierten aber noch einmal intensiver die Sicherheit an den Bushaltestellen, denn die Schüler müssen künftig im Linienverkehr zum Unterricht fahren (der GA berichtete). In Kürrighoven gibt es etwa kaum eine Möglichkeit, die Landstraße sicher zu überqueren, in Ließem (Köllenhof) befindet sich die Haltestelle direkt an der Kreisstraße und auch noch im Gefälle. An dieser unübersichtlichen Stelle sind im Berufsverkehr viele Autos unterwegs. Erwähnt wurde auch noch die Station Burgstraße in Villiprott. Verkehrsplaner Marcus Schroeder vom Rhein-Sieg-Kreis versprach, dass Polizei und Straßenverkehrsamt die Stellen noch einmal unter die Lupe nehmen wollen.

Gesprochen wurde auch über die ganz Kleinen im Bus. Ein Vertreter der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) sagte, dass es Busscouts geben werde, um die Kinder anzuleiten. Die wollen auch zur Beratung an jede Schule kommen. Es ging auch noch um den späteren Schulzeitbeginn 8.20 Uhr in Berkum, der das Buskonzept erst möglich macht.

Das bedeutet Umstellungen bei den Schulen und in den Familien. Hartmut Beckschäfer (CDU) wünschte bei der Abstimmung, dass für das Konzept „unter besonderer Berücksichtigung der Schulwegsicherung“ gestimmt wird. Unterstützung bekam er dabei von Renate Zettelmeyer (UWG) und am Ende auch von den anderen Politikern. Nur Bürgermeisterin Renate Offergeld wollte den Passus lieber nicht haben. Das Buskonzept geht nun am Dezember in den Gemeinderat und dann in den Kreistag. Die Fahrpläne sollen im Januar und Februar ausgearbeitet werden.

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