Ortsvertretung Ließem Ein Blick ins historische Wohnhaus

LIESSEM · Die derzeitigen Temperaturen lassen es eigentlich nicht zu, dennoch eröffnete Hartmut Beckschäfer (CDU) die Sitzung der Ortsvertretung Ließem am Donnerstagabend unter freiem Himmel, und zwar vor dem Köllenhof.

 Ließemer Politiker und Bürger besichtigen vor der Sitzung der Ortsvertretung das historische Wohnhaus am Köllenhof.

Ließemer Politiker und Bürger besichtigen vor der Sitzung der Ortsvertretung das historische Wohnhaus am Köllenhof.

Foto: friese

Das hatte einen besonderen Grund. Denn das Gremium wollte erstmals einen Blick in das leerstehende, historische Wohnhaus am Köllenhof werfen, bevor Diplom-Ingenieur Josef Axer vom gleichnamigen Ingenieurbüro die Pläne erläuterte.

Wie berichtet, wird das Gebäude so lange wie nötig für die Flüchtlingsarbeit zur Verfügung gestellt, außerdem können einige Räume von Volkshochschule (VHS), Vereinen, Musikschule und Co. genutzt werden. Ein Büro für den Flüchtlingskoordinator und eins für den Energieberater Quartier Köllenhof sind ebenfalls geplant. Insgesamt schlägt der Umbau mit rund 300 000 Euro zu Buche, 50 Prozent (sprich 150 000 Euro) kommen vom Land. Laut Axer soll voraussichtlich im August oder September 2017 alles fertig sein.

Im VHS-Raum, der sich im Erdgeschoss befindet, soll die Kölner Decke erhalten bleiben, erläuterte Axer. Das gleiche gelte für die alten Dielen und (nach Möglichkeit) für die Fenster. Im zweiten Raum im Erdgeschoss, der zum Wartebereich umgewandelt werden soll, wurden an der Wand verschiedene Anstriche freigelegt.

„So kann man die unterschiedliche Farbgebung erkennen“, erläuterte Axer. Aus Sicht der Denkmalpflege etwas, das es zu erhalten gilt: Laut Beigeordnetem Jörg Ostermann gibt es Überlegungen, dort Plexiglas zu installieren und die Anstriche so zu schützen und sichtbar zu erhalten. Ins Obergeschoss, wo unter anderem drei Probenräume eingerichtet werden sollen, schaffte es die Gruppe nicht mehr. Was daran lag, dass es kein Licht gab und Ostermann und Axer befürchteten, dass jemand auf der – etwas windschief wirkenden Treppe – ausrutschen könnte.

Mit Blick auf den Energieberater Quartier Köllenhof wusste Ostermann neues zu berichten. Noch sei niemand gefunden, zurzeit laufe die Ausschreibung bei Fachbüros. Geplant sei, dass der Ausschuss Ende November darüber entscheidet, wer den Zuschlag erhält. Im nächsten Jahr dann soll der Energieberater loslegen und den Wachtbergern Hilfe anbieten.

Daneben war es vor allem der Verkehr auf der K 14, der Politiker und Bürger bewegte. So treibt die Ließemer die Frage um, ob der Verkehr auf der Kreisstraße in ihrem Ort drastisch zunehmen wird, wenn die Ortsumgehung Gimmersdorf fertig ist. Außerdem stelle sich die Frage, ob dann das noch geltende Durchfahrtsverbot für Lkw aufgehoben werde. Eine Antwort gab es nicht, man will sich aber erneut mit dem Thema befassen, wenn die Ortsumgehung fertig ist und erste Konsequenzen spürbar sind – oder auch nicht.

Ob die Beobachtung stimmt, dass auf der K 14 zu schnell gefahren wird, zeigt sich, wenn die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessung Anfang Oktober vorliegen, sagte Beckschäfer. Er hatte aber Zahlen der vorherigen Messung dabei. Demnach fuhr die Mehrheit der Autofahrer bergauf im Schnitt Tempo 69, bergab waren sie mit 71 Stundenkilometern unterwegs. Eine Notwendigkeit zu handeln sehe das Straßenverkehrsamt des Kreises nicht, so Beckschäfer. Im Ergebnis einigte sich das Gremium darauf, dass man noch einmal beim Kreis auf den Bau eines Kreisels auf der K 14, Höhe Köllenhof, hinwirken möchte, dass geprüft werden soll, ob die Kreisstraße in eine Ortsdurchfahrt umgewandelt werden kann. Außerdem soll der Strauch rechts neben der Unterführung entfernt werden.

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