Neue Station E-Bikes jetzt auch in Wachtberg per App ausleihen

WACHTBERG · Im Berkumer Einkaufszentrums hat Nextbike die erste Station für Miet-E-Bikes im Ländchen eröffnet. Die Fahrräder können einfach über eine App ausgeliehen werden.

Bürgermeisterin Renate Offergeld staunte, wie einfach das Ganze funktioniert: Dennis Steinsieck vom Leipziger Fahrradverleiher Nextbike meldete sich per Smartphone auf der Internetseite seines Unternehmens an, nahm eine Buchung vor, hielt das Handy anschließend vor das E-Bike in der nagelneuen Station seines Unternehmens auf dem Areal des Einkaufszentrums am Wachtbergring – und schon machte es „klick“: Das geparkte Elektrorad in der Lade- und Sicherungsstation war entriegelt, so dass Steinsiek das Gefährt mühelos aus der Station schieben und Bürgermeisterin Offergeld für eine Probefahrt zur Verfügung stellen konnte.

Mit dieser Jungfernfahrt hat Wachtbergs Bürgermeisterin das erste Verleihsystem „RVK e-Bike“ für elektrisch betriebene Fahrräder im Ländchen in Betrieb genommen. Koordinator und Namensgeber ist dabei die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), Betreiber ist das Unternehmen Nextbike aus Leipzig. Ebenfalls mit im Boot ist in Wachtberg der gemeindeeigene Versorger Enewa, der Ökostrom für die Stationen bereitstellt.

Der Wachtberger Termin fügt sich nahtlos in eine Reihe ähnlicher Veranstaltungen in den Nachbarkommunen ein: In Bornheim, Meckenheim und Rheinbach können Bürger bereits an von der RVK neu eingerichteten Verleihstationen E-Bikes ausleihen – jetzt auch in Wachtberg. Erklärtes Ziel der Initiative ist es, dass das neue Mobilitätsangebot sich „über den gesamten linksrheinischen Teil des Rhein-Sieg-Kreises und Weilerswist im Kreis Euskirchen erstreckt“, heißt es von Seiten der RVK. Vorreiter ist die Kreiskommune Bornheim, die bereits Anfang Mai mit einer Station am Roisdorfer Bahnhof gestartet ist.

Bislang sind insgesamt 23 E-Bikes im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis in Betrieb, erklärt Dennis Steinsiek: „Das Ganze läuft jetzt erst an. Bis Ende Mai wollen wir 70 E-Bikes anbieten, vier bis sechs Räder pro Station.“ Geplant sind nach Mitteilung der RVK sieben vollautomatisierte Verleihstationen. Damit will man Verbrauchern „eine neue, klimafreundliche Mobilitätsalternative im Umweltverbund, also in enger Verknüpfung zum ÖPNV“ bieten. Primär richte sich das Angebot an die Kernzielgruppen (ÖPNV-)Pendler und Freizeitradler/Touristen.

Das Projekt ist zunächst auf fünf Jahre ausgelegt und wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Direkt beteiligt sind die sechs linksrheinischen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises und Weilerswist im Kreis Euskirchen.

Stolz ist man bei Nextbike vor allem auch darüber, „,dass die Räder von uns komplett selber entwickelt wurden“, so Steinsiek weiter. Der hofft auf eine ähnliche hohe Nachfrage wie bei den 900 herkömmlichen Rädern, die sein Unternehmen in Bonn verleiht. „Wir verzeichnen bis zu 4000 Ausleihen am Tag, allein im April war es insgesamt 72.000.“

Renate Offergeld hat die Ausfahrt auf jeden Fall sichtlich Spaß gemacht. Auch, weil sich auf dem E-Bike serienmäßig ein Ablage findet, in der ihre Handtasche Platz fand.

Wichtig war Enewa-Geschäftsführer Kai Birkner noch der Hinweis, dass es in Wachtberg darüber hinaus noch drei E-Bike-Stationen gebe, wo man zwar kein Fahrrad leihen, es aber „auftanken“ kann: An dem Ausflugslokal Waldesruh in Villiprott, am Broichhof auf dem Rodderberg in Niederbachem und am Enewa-Sitz in Berkum. Allerdings ist hier Voraussetzung: „Der Verbraucher muss sein eigenes Ladekabel dabei haben“, so Birkner.

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