Hilfe für Kamerun Die neue Schul-Sporthalle wird schon genutzt

BERKUM/BAD GODESBERG · Tichi Mbanwie ist im vergangenen Jahr von Godesberg nach Berkum gezogen. Der Kameruner, der bereits seit 16 Jahren in Deutschland lebt und hier studiert hat, engagiert sich seit sechs Jahren für sein Dorf in der fernen afrikanischen Heimat - mit Erfolg.

 Die Schule in Enwen: Es fehlen noch einige Einrichtungsgegenstände und Lesebücher für die Kinder.

Die Schule in Enwen: Es fehlen noch einige Einrichtungsgegenstände und Lesebücher für die Kinder.

Foto: Verein Nahow

"Ich will den Menschen etwas zurückgeben", berichtete er im vergangenen Jahr dem GA. Dazu hatte er 2008 den Verein Nahow gegründet. "Nahow bedeutet in meiner Sprache so viel wie: “Wie geht es Dir?„ Und der Satz gehört wie das englische “How are you„ zu jeder Begrüßung dazu.

Wir fanden das als Namen für unseren Verein sehr passend, denn Ziel unseres Einsatzes ist es, auf diese Frage nur noch positive Antworten zu bekommen."

Die gibt es nun auch in Bezug auf einige Aktivitäten. Ziel war 2014 der Bau einer Schulkantine nebst Sporthalle für 230 Kinder sowie von sechs separaten Toiletten auf einem Schulgrundstück in Enwen, Mbanwies Heimatdorf in der nordwestlichen Region von Kamerun.

"Vor unserer Ankunft im Oktober waren die Kantine und Sporthalle fast fertiggebaut." Am Morgen des Einweihungstags, dem 10. Oktober, waren beide dann endgültig fertig. "Die Dankbarkeit war sehr groß. Dennoch fehlen immer noch die Einrichtungsgegenstände wie Tische und Stühle." Der Lehmofen befand sich noch im Bau. Aber die 18 mal zehn Meter große Sporthalle werde schon gut genutzt, berichtet Mbanwie.

Zur Wunschliste der Menschen gehörte auch die Beseitigung der katastrophalen Toilettensituation an der Grundschule und im Ausbildungszentrum, das Schneiderinnen und Tischlern dient. Da waren vor kurzem die letzten Arbeiten noch in vollem Gange.

Während des Rundgangs mit den Staatsvertretern bei der Einweihung staunten alle nicht schlecht, dass eine Schule mit circa 220 Kindern unglaubliche acht Toiletten und vier Urinale bekommt. So etwas gab es bisher nicht. Wenn man die neuen Strukturen mit den alten vergleicht, kann man schon etwas Verständnis für dieses Staunen haben.

"Es hat sich gezeigt, dass wir die richtigen Maßnahmen bezüglich des Ausbildungszentrums ergriffen haben", sagt Mbanwie. Er bedankt sich bei allen Spendern und Unterstützern, die geholfen haben. "Es stehen jedoch noch viele alte und neue Herausforderungen an und wollen gemeistert werden."

Dazu zählen der Kauf von zehn neuen Nähmaschinen (2200 Euro), laufende Reparaturen der alten Maschinen, Patenschaften für alle Auszubildenden und Lehrer, die Erweiterung der Stromversorgung (1200 Euro). Außerdem müssen für die Kantinenausstattung nur rund 1800 Euro bezahlt werden.

Das Tischlereigebäude soll zum Kindergarten umgestaltet werden, da es in der Region keinen Kindergarten gibt. Die geschätzten Kosten für den Umbau betragen 5000 Euro.

Teuer sind auch die Lesebücher in den Schulen und damit ein Problem. Bei zehn Euro pro Buch und circa 5740 Kindern macht das knapp 60 000 Euro. "Wir sind überzeugt, dass die Realisierung dieser Projekte sowohl Enwen als auch den benachbarten Dörfer zugute kommt. Wir bestehen nicht darauf, alle diese Projekte in Eigenregie zu realisieren. Wer Interesse hat, bei der Realisierung aktiv oder passiv mitzuwirken, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen."

Schüler spenden

Mehr als 600 Euro haben die Klassen 9 b und 9 c der Sekundarschule Berkum anlässlich einer Projektwoche für den guten Zweck gesammelt. Das Geld bekam der Kameruner Tichi Mbanwie anlässlich der Weihnachtsfeier der Schule überreicht. Als Vorsitzender des Verein Nahow setzt er sich für Projekte in seinem Heimatdorf Enwen im Nordwesten Kameruns ein.

Vom Geld der Wachtberger Schüler sollen unter anderem Schulbücher für die Kinder in Kamerun angeschafft werden.

Weitere Infos im Internet unter www.nahow.de

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