Französischer Kochabend beim Partnerschaftsverein Wachtberg Die Quiche mit Senf ist ein Aha-Erlebnis

Berkum · Der Partnerschaftsverein Wachtberg hat wieder einmal zu einem französischen Kochabend mit gemeinsamem Essen eingeladen. Die Teilnehmer probierten begeistert auch unbekannte Rezepte aus.

 Kochabend mit Rezepten aus der französischen Küche. Heide Rusnak (2. v. r.) hatte dazu eingeladen.

Kochabend mit Rezepten aus der französischen Küche. Heide Rusnak (2. v. r.) hatte dazu eingeladen.

Foto: Ronald Friese

Die Luft ist heiß, erfüllt von verschiedensten Aromen und Stimmengewirr. In jeder Kochnische steht ein Grüppchen von Liebhabern guten Essens und schnippelt, raspelt und brät, was das Zeug hält. Zwischendrin wuselt eine Frau von Station zu Station, beantwortet Fragen, schmeckt ab und gibt Tipps. Ein typischer Kochabend des Partnerschaftsvereins Wachtberg.

Zwei Partnerstädte hat der Verein: das französische La Villedieu du Clain und das italienische Bernareggio. Wieder einmal hatte Vereinsmitglied Heide Rusnak eingeladen, gemeinsam französisch zu kochen. Treffpunkt war wie immer die Schulküche im Schulzentrum Berkum. Knapp 20 Kochenthusiasten waren ihrem Aufruf gefolgt, darunter fünf Männer.

„Die leckeren Sachen sind leider etwas kalorienlastiger“, sagt Rusnak im Hinblick auf das Menü. „Mit Sahne und Butter schmeckt es einfach besser.“ Die französische Küche, das sind für sie raffinierte Soßen, Pâtisseries und Alkoholika, die sich in eine Vielzahl von Aromen verwandeln lassen.

Abgelöscht mit Chantré

Dementsprechend sieht das Menü aus: Für den Hauptgang braten Alfred Merzbach und Reiner Lewandrowski Schweinefilet scharf an. Abgelöscht wird das Fleisch mit einem guten Schuss Chantré und anschließend flambiert. „Extra für die Herren, die wollen immer Feuer machen“, sagt Rusnak lachend. Für die Soße werfen die Männer beherzt Frühlingszwiebeln in einen Topf. „Wir müssen das doch abmessen“, wendet Rusnak ein. „Rezepte sind bloß Anhaltspunkte“, erwidert Merzbach mit einem Lachen.

Während der Braten bei 90 Grad im Ofen brutzelt, geht es anderswo mit der Vorspeise weiter: eine Quiche, ungewöhnlicherweise auf Senfbasis. „Man denkt erst, oh je, das muss ja furchtbar schmecken, aber es ist ein echtes Aha-Erlebnis“, meinte Rusnak.

Marga Lewandrowski, die gerade hauchdünne Zucchinischeiben und Kochschinken auf dem Boden der Quiche verteilt, ist schon seit Anfang an dabei. Am Verein gefalle ihr besonders der dörferübergreifende Charakter, sonst blieben die Dörfer in Wachtberg oft unter sich.

Tränen in den Augen

Ihr Dank gilt dem Schulzentrum, das jedes Jahr seine Schulküche zur Verfügung stellt. Tränen in den Augen gibt es eine Nische weiter, wo Hiltrud Hahn und ihre 13-jährige Tochter Pauline Zwiebeln reiben. Für den Zwischengang, Kartoffel-Kohlrabi-Püfferchen, müssen diese besonders fein ausfallen. Auch Hahn ist schon lange im Verein, zunächst wegen des Schüleraustauschs ihrer Kinder, jetzt wegen der Freunde, die sie hier gefunden hat.

An der letzten Station wird der Nachtisch zubereitet. Pêches flambées, also flambierte Pfirsiche, auf einem Teig aus Butterkeksen und Pudding mit einer ordentlichen Portion Rum.

Beim Essen sind viele überrascht ob der neuen Aromen, die sich ihnen bieten, sei es der Estragon in der Soße oder die Kohlrabi in den Puffern. Schon werden Rezeptideen für den nächsten Abend ausgetauscht, den man sich nicht entgehen lassen will.

Am 13. Oktober findet im Schulzentrum ein weiterer französischer Kochabend mit Heide Rusnak statt. Am 30. Juni und 8. September führt Irene Zimmermann in die italienische Küche ein. Los geht es jeweils um 18 Uhr. Der Beitrag für Lebensmittel beträgt 15 Euro. Anmeldungen an marlies.frech@wachtberg.de

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