Schreitbagger im Einsatz Die Gemeinde in Wachtberg entsorgt 150 Tonnen Bauschutt

Wachtberg · Ein Schreitbagger säubert derzeit Bachläufe von Betonresten, Holz und sonstigem größerem Schwemmgut. Maschinen sind aber nur ein Hilfsmittel im Unwetterschutz -das andere sind die Mitarbeiter um den Gewässerbeauftragten Sebastian Wortha.

 Der Bagger entfernt Bäume und Grünrückschnitt.

Der Bagger entfernt Bäume und Grünrückschnitt.

Foto: Gemeinde Wachtberg

Derzeit ist er wieder auf Niederbachemer Gebiet im Einsatz, der mächtige Schreitbagger. Die Aufgabe des Gefährts mit den spinnenartigen Beinen: aufräumen in und an Gewässern, die Bachläufe von Betonresten, Holz und sonstigem größerem Schwemmgut reinigen. Maschinen sind das eine Hilfsmittel, auf das die Gemeinde in den zurückliegenden elf Monaten seit dem Unwetter gesetzt hat.

Das andere sind die Mitarbeiter um den Gewässerbeauftragten Sebastian Wortha. Im Infrastruktur- und Bauausschuss stellte er den Mitgliedern seine Arbeit in Zahlen vor. „Wir haben bislang 8,5 Kilometer Gewässer am Godesberger Bach und 2,5 Kilometer Gewässer am Mehlemer Bach geräumt“, sagte Wortha. Dabei seien 220 Tonnen Grünrückstände sowie 225 Tonnen Wurzel- und Stammholz entfernt und entsorgt worden. „Zudem haben wir das Abflussvermögen verbessert, indem wir 150 Tonnen Beton und Bauschutt weggenommen haben“, erzählte der Gewässerbeauftragte.

Gemeinde an der Reinigung der Gewässer interessiert

Insgesamt 160 Kubikmeter vermülltes Schwemmgut habe die Gemeinde aus den Bächen gezogen. „An den Rändern und in das Flussbett selbst haben wir 1200 Tonnen Wasserbausteine gesetzt“, sagte Wortha. Die Steine selbst wögen zwischen ein und zwei Tonnen. Wie denn die Sensibilisierung der Anlieger aussehe, wollte Volker Gütten (CDU) wissen.

„Die Bereitschaft der Anlieger, Böschungsabflachungen zuzulassen und illegale Anbauten zu beseitigen, ist nach dem Unwetter deutlich gestiegen“, meinte Wortha. Auch interessierten Gütten die Kosten für die Maßnahmen. Die Gemeinde habe im vergangenen Jahr 427 000 Euro ausgegeben, aber 348 000 Euro Zuwendungen vom Land erhalten. Beigeordneter Jörg Ostermann betonte, dass er die Gewässerpflege auch weiter als Aufgabe für die Gemeinde sehe: „Das können nicht nur die Uferanlieger stemmen, angesichts der Dimensionen wäre das ungerecht.“

Bisher noch keine "Bachpatenschaften"

Christian Feddern (Unser Wachtberg) fragte, ob es Bachpatenschaften gebe. Also Leute, die dem Bauhof Hinweise auf unzulängliche Verhältnisse melden würden. „Bislang gibt es keine Paten. Wenn bei mir das Telefon klingelt, handeln wir einfach“, erwiderte Wortha. Ostermann ergänzte, dass eine Bachpatenschaft „ein großes Wort“ sei: „Das würde zum Beispiel voraussetzen, dass die Person ein Verständnis für die Ökologie des Gewässers hat.“

Bernd Wollin (UWG) kritisierte, dass von der Ölmühle bis Pech noch viele Bäume am Bach stünden. „Wir brauchen auch Hindernisse, denn es ist besser, wenn eine Wiese überflutet wird, als dass sich das Wasser in die Ortschaft ergießt“, sagte der Beigeordnete. Nicht jeder Baum müsse weg. „Wie lange dauert denn das komplette Aufräumen?“, fragte Gütten. Man sei fertig, entgegnete Ostermann. Denn man müsse nicht durch jeden Zentimeter Gewässer durch, sich aber alles einmal angeschaut haben.

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