Ortsumgehung Gimmersdorf Die Brücke nimmt Gestalt an

Gimmersdorf · Ende März könnte das Bauwerk über die künftige K14n fertig sein. Bürger informieren sich über den Stand der Arbeiten. Bis -5 Grad kann betoniert werden.

 Einige Gimmersdorfer informieren sich über Fortschritt und Details des Brückenbaus am Berkumer Weg.

Einige Gimmersdorfer informieren sich über Fortschritt und Details des Brückenbaus am Berkumer Weg.

Foto: Stefan Knopp

Immer wieder brausen große Lkw durch Gimmersdorf. Da haben sie nichts verloren, beklagt Siegbert Heid. Die Hoffnung im Ort ist groß, dass die Fahrer künftig auf der Ortsumgehungsstraße fahren. Um das zu gewährleisten, muss unter anderem eine Brücke am Berkumer Weg gebaut werden. Am Freitag nutzten einige Gimmersdorfer die Gelegenheit zur Besichtigung, die die Ortsvertretung ermöglicht hatte.

Die Brücke über die künftige K14n nimmt langsam Gestalt an. Oberbauleiter Alexander Dietmann von der ausführenden Strabag gab eine gewagte Prognose ab: Ende März könne sie fertig sein, wenn das Wetter einigermaßen mitspiele – der kalte Januar habe die Arbeiten aber etwas zurückgeworfen. Derzeit sieht man die noch unvollständigen Brückenträger, über die die eigentliche Betonbrücke gegossen wird, als „monolithischer Baukörper“, erklärte Wachtbergs Beigeordneter Jörg Ostermann. Die Wetterlage spiele dabei nur bedingt eine Rolle, solange es nicht zu kalt werde, sagte Dietmann. „Bis -5 Grad kann man betonieren.“ Dafür müsse man nur entsprechend vorgeheizten oder mit Zusätzen versehenen Beton bestellen.

95.000 Kubikmeter Erde ausgeschachtet

Derzeit ist die Böschung mit Folie abgedeckt, damit Regenwasser diese nicht ausspült. Dieses Wasser fließt laut Dietmann über vier Versickerungsbrunnen ab, die mit Betonschachtringen in die Erde gebaut wurden, Drainleitungen führen das Wasser dorthin. Gas- und Telekomleitungen mussten vorübergehend um die 36 Meter lange Baugrube verlegt werden. Aus der hatte man gut 95 000 Kubikmeter Erde gebaggert, dabei hätten die Leitungen leicht beschädigt werden können. Nach Abschluss der Arbeiten werden sie parallel zur Straße in die Böschung zurückgelegt.

Man kann auch schon sehen, wie breit die neue Umgehungsstraße an dieser Stelle werden soll. Zwischen den Trägern sind 13,50 Meter Platz. Die Straße erhält eine Fahrspur in jede Richtung. Zwischen Fahrbahn und Brücke sollen gut fünf Meter liegen. Beide Straßen auf und unter der Brücke werden eine leichte Neigung haben, damit Wasser abfließen kann.

Für den Bau ist die Strabag nicht zuständig. „Die Ausschreibung dafür hat noch nicht angefangen“, sagte Dietmann. Zudem solle ja noch ein Versickerungsbecken in der Nähe eingerichtet werden. Er kenne den Zeitplan des Rhein-Sieg-Kreises nicht. Laut Christoph Fievét, Vorsitzender der Ortsvertretung Gimmersdorf, solle die Umgehungsstraße aber spätestens im ersten Quartal 2018 fertiggestellt sein.

Aber in Gimmersdorf hat man Geduld. „Wir sind alle froh, dass es endlich losgeht“, sagte Fievét. Wohl auch deshalb haben sich Dietmann zufolge die Nachbarn nicht über Baulärm beklagt. Wenn die Brücke fertig ist, wird ein Jahresstein an den Baubeginn im Spätsommer 2016 erinnern. Der hängt schon, ist derzeit aber noch hinter Baugerüsten versteckt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort