Abschied in Wachtberg Der Pfarrer singt Sinatras „My way“

WACHTBERG · Mehr als 600 Gemeindemitglieder verabschieden Hermann Josef Zeyen mit einer Party und einem Gottesdienst. Von allen Seiten gibt es Lob und viel Geschenke.

 Pfarrer Hermann Josef Zeyen wird in seinem Abschiedsgottesdienst überrascht. Sein evangelischer Kollege Günter Schmitz-Valadier hat eigens ein Marienlied umgetextet.

Pfarrer Hermann Josef Zeyen wird in seinem Abschiedsgottesdienst überrascht. Sein evangelischer Kollege Günter Schmitz-Valadier hat eigens ein Marienlied umgetextet.

Foto: Schmelzeisen

Die Maria-Rosenkranzkönigin-Kirche war am Sonntag fast zu klein für die rund 600 Besucher, die vom langjährigen Pfarrer Hermann Josef Zeyen Abschied nehmen wollten. Genau das gleiche Bild am Samstagabend in Villip. Dort hatten die Pfarrsekretärinnen der Wachtberger Marien-Kirchengemeinde als Nonnen verkleidet gemeinsam mit dem Pastoralteam Litaneien bei einer Abschiedsparty speziell auf Zeyen formuliert. Stimmgewaltig sang nicht nur hier Zeyen Heimatlieder und Hits der vergangenen Jahrzehnte mit.

Beim Abschiednehmen am Sonntag dann gab es viel Lob für seine geleistete Arbeit. Weihbischof Ansgar Puff betonte, er sei froh, „dass der katholische Pfarrer Zeyen weder Papst noch Bürgermeister beziehungsweise Schlagersänger geworden sei. Dann würde der Kirche wirklich etwas fehlen“. Claudia Langen, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, überreichte als Geschenk der Gemeinde ein Priestergewand und ein Fotoalbum, erinnerte zusätzlich an den Satz, den der Pfarrer immer in jeglichen Lebenssituationen parat hatte „Alles wird gut“. Als Pfarrer nicht nur über zehn Jahre in Wachtberg und zwischenzeitlich in Rheinbach, zudem als Dechant habe Zeyen viel bewegt; war begeisterter Wallfahrer und Mitpilger, kannte alle Kirchenlieder auswendig sowie beispielsweise auch alle Karnevalslieder und eine Vielzahl von Pophits.

Ein stimmgewaltiger Pfarrer

Norbert Neu, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands, erinnerte an Entscheidungen aus über 60 Kirchenvorstandssitzungen, wie die Veränderung der Kindergartenlandschaft und die Zusammenführung der Kirchengemeinden, Neubaumaßnahmen und vieles mehr. Überall galt der Pfarrer als leidenschaftlicher und zielstrebiger „manchmal auch unkonventioneller“ Mitentscheider.

Bürgermeisterin Renate Offergeld, bislang direkte Nachbarin Zeyens in Villip, wird seine Stimmgewalt und seine Freundschaft vermissen. Sie betonte „Man geht niemals so ganz“ und schenkte das Wachtberger Drachenwappen im Kleinformat. Beigeordneter Jörg Ostermann überreichte eine Vielzahl von Büchern „20 Zentimeter Wachtberger Literatur“. Stehende Ovationen gab es für Zeyen, als er in der Kirche Frank Sinatras „My Way“ mit eigenem Text sang und für den Liedbeitrag des evangelischen Pfarrers Schmitz-Valadier, der das Lied „Maria breit den Mantel aus“ mit einem eigenen Text auf den scheidenden Pfarrer versehen hatte. Kinderchorgesang vor der Kirche mit dem kölschen Hit „Su vill Stääne“ rührte dann nicht nur Pfarrer Zeyen, sondern auch viele Wachtberger Weggefährten.

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