Gemeinde Wachtberg CDU kritisiert Eile bei der Beigeordnetenwahl

Wachtberg · Die Wachtberger CDU hat nach der Absage von zwei Gremiensitzungen Kritik am Verfahren geäußert, wie der neue Beigeordnete der Gemeinde gewählt werden soll. Zudem hält sie eine zweite Ausschreibungsrunde für die Stelle nicht für ausgeschlossen.

Der Zeitplan für die Wahl eines neuen Wachtberger Beigeordneten ist eng getaktet, das stand schon bei der Sondersitzung des Gemeinrats im August fest. Das Gremium hatte damals den Ausschreibungstext beschlossen und die Stationen der Bewerberauswahl festgelegt, die mit einen Ratsbeschluss am kommenden Dienstag enden soll.

Damit sich die ausgewählten Bewerber den Fraktionen vorstellen können, hat die Gemeinde kurzfristig die für kommenden Montag angekündigte Sondersitzung des Ausschusses für Bildung, Generationen, Sport, Soziales und Kultur abgesagt. Ebenfalls storniert ist die für den selben Tag angekündigte Sitzung der Ortsvertretung Adendorf. Sie soll am Montag, 6. November, nachgeholt werden.

Kritik an diesem Verfahren kommt von der Wachtberger CDU. „Wenn gerade einmal ein Abend unmittelbar vor der entscheidenden Ratssitzung bleibt, um die potenziellen Kandidaten in der Fraktion anzuhören, zu befragen und zu bewerten, bewegen wir uns am Rande eines seriösen Auswahlverfahrens“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Franz-Josef Jäger.

Die CDU-Fraktion habe schon zu Beginn des Verfahrens auf die persönliche Vorstellung der Kandidaten in der Fraktion bestanden. „Dies ist jetzt umso notwendiger geworden, als die eingeladenen Kandidaten, auch wenn man das Potenzial der sicher gut ausgebildeten Bewerber sieht, nach der reinen Papierform wenig bis gar nicht zu dem vom Rat einvernehmlich ausgeschriebenen Anforderungsprofil passen“, so Jäger. In die engere Wahl sind die Bewerber Swen Christian, zurzeit auf Juist tätig, und der Wachtberger Nico Heinrich gekommen (der GA berichtete). Der Nachfolger von Jörg Ostermann soll sein Amt am 1. Januar 2018 antreten.

Die CDU wäre ebenso wie die FDP dafür gewesen, die Wahl des Beigeordneten in eine Sondersitzung des Rates zu verschieben, statt die beiden Sitzungen am Montag abzusagen, um im Zeitplan zu bleiben. Sie hat jetzt den Verdacht, dass „eine Vorentscheidung längst gefallen ist“. Die Fraktion will eine Entscheidung treffen, wenn sie sich beide Kandidaten angehört hat. „Ob es am Ende für einen der beiden Kandidaten reicht oder ob wir für eine zweite Ausschreibungsrunde plädieren, wie sie in anderen Gemeinden notwendig war, ist heute noch völlig offen“, sagte Jäger zum weiteren Vorgehen.

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