Michael Althausen Bildhauer gibt in Adendorf sein Wissen weiter

Wachtberg-Adendorf · In Michael Althausens Leben hat die Kunst einen festen Platz. In Workshops gibt der Adendorfer Bildhauer sein Wissen weiter und führt die Teilnehmer in die Kunst mit Stecheisen und Beitel ein.

 Beim Workshop arbeitet der Adendorfer Bildhauer Michael Althausen mit (von links) Karin Aretz, Lydia Hüllen und Elizabeth Hmaid.

Beim Workshop arbeitet der Adendorfer Bildhauer Michael Althausen mit (von links) Karin Aretz, Lydia Hüllen und Elizabeth Hmaid.

Foto: Ronald Friese

Beim Betreten des Ateliers wird schnell klar, dass das künstlerische Arbeiten und Werken hier im Mittelpunkt steht. Die Wände sind mit Malereien und Bildern geschmückt, ringsum auf dem Boden und in den Regalen stehen Skulpturen aus verschiedenen Materialien, selbst die Zimmerdecke wird durch ein silberglänzendes Kunstwerk verziert.

Drei große Holztische, die wahlweise zum Malen oder Bildhauen verwendet werden können, stehen in der Mitte des Raumes. Hier, in der „Halle 19“ an der Adendorfer Töpferstraße 19, bietet Michael Althausen seinen wöchentlichen Bildhauerworkshop an.

Dieses Mal nehmen drei Frauen teil: Elizabeth Hmaid und Karin Aretz versuchen sich zum ersten Mal an der Bildhauerei. Lydia Hüllen ist bereits zum zweiten Mal dabei und arbeitet an dem Ytong-Herz weiter, mit dem sie in der vergangenen Woche begonnen hat. Die Sonne, die durch Fenster und Tür scheint, taucht die Werkstatt in ein helles Licht.

Kunst als roter Faden

„Drei Teilnehmer sind schon gut, sechs sind das Maximum“, so Michael Althausen, der den Besuchern seines Workshops gerecht werden und eine gute Betreuung jedes Einzelnen ermöglichen möchte. Althausen selbst ist gelernter Schauspieler, Sänger, Zauberer, Moderator, Synchronsprecher und Bildhauer.

Die Kunst bildet auf eine vielfältige Art und Weise den roten Faden in seinem Leben. Seine Workshops gestaltet Althausen nicht „akademisch“. Er setzt lieber auf die Experimentierfreude der Teilnehmer, unterstützt deren Vorstellungen und hilft bei der Verwirklichung. Für Anfänger empfiehlt der Workshopleiter Ytong: ein weißer, schwammartiger Stein, der leicht zu bearbeiten ist. „Da lernt man erst mal den Umgang mit dem Werkzeug“, sagt der Künstler. Wer Erfahrung hat, kann mit Holz oder Speckstein arbeiten.

Bevor das Sägen und Feilen losgeht, müssen sich die beiden Damen eine Form oder Figur überlegen, die sie danach aus dem Stein ziehen wollen. Hmaid, die noch keine Idee hat, fühlt sich anfangs noch „ängstlich“, doch entscheidet sich dann relativ schnell für die Form einer Sanduhr, Aretz möchte einen Vogel machen.

Hände zittern vor Anstrengung

Nach einer Einweisung in die verschiedenen Werkzeuge wie Säge, Stecheisen und Beitel, verschiedene Hobel sowie Meißel und Klöppel, beginnt das Aufzeichnen auf den noch rechteckigen Stein. Die gezeichneten Linien dienen während des Werkens der Orientierung. Mit einem elektrischen Meißel hilft Althausen, die Steine grob in Form zu bringen, damit die Teilnehmerinnen nicht alles mit der Handsäge und dem Hobel machen müssen.

Nun beginnt die Feinarbeit: Mit verschiedenen Beiteln und Hobeln werden die Steine bearbeitet und nehmen mehr und mehr die gewünschte Form an. Aretz arbeitet vorsichtig die Form eines Flügels heraus: „Je geduldiger man ist, desto besser wird es.“ Was die Frauen nicht gedacht hätten: Das Bildhauen ist wirklich anstrengend. Vor allem in Händen, Armen und Schultern. „Morgen haben wir bestimmt alle Muskelkater“, so Hmaid, die konzentriert an ihrer Sanduhr arbeitet.

Bei einer kleinen Pause stellt sie fest, wie ihre Hände vor Anstrengung zittern. Allerdings ist die Bildhauerei nicht nur anstrengend, sondern auch entspannend. Durch die Arbeit an den Steinen kommen die Teilnehmerinnen zur Ruhe und können vom Alltag abschalten. Nach drei Stunden des Werkens hat Lydia Hüllen ihr Herz fertiggestellt und kann es mit nach Hause nehmen, die beiden anderen werden ihre Skulpturen in einem weiteren Workshop fertigstellen.

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