Tödlicher Unfall auf dem Wachtbergring Beifahrerin immer noch in Lebensgefahr

Wachtberg · Nach dem schweren Unfall mit zwei Toten am vergangenen Dienstag auf dem Wachtbergring schwebt die 51-jährige Frau, die mit im Auto saß, laut Polizeisprecher Robert Scholten weiterhin in Lebensgefahr.

 Mit Kerzen und Blumen an der K 58 gedenken die Angehörigen der beiden tödlich verunglückten Familienmitglieder.

Mit Kerzen und Blumen an der K 58 gedenken die Angehörigen der beiden tödlich verunglückten Familienmitglieder.

Foto: Axel Vogel

Wie berichtet, waren ein Linienbus und ein Pkw auf der Kreisstraße 58 zwischen Berkum und Villip zusammengestoßen. Der 59-jährige Fahrer des Autos war noch an der Unfallstelle gestorben, seine 78-jährige Mutter auf dem Weg ins Krankenhaus. Die dritte, schwer verletzte Insassin ist die Ehefrau des Fahrers.

Gemeinsame Beerdigung

Die Familie war wegen einer Trauerfeier in Wachtberg: Erst kurz zuvor war der Ehemann und Vater der Verunglückten gestorben. Er sollte eigentlich auf einem Friedhof in der Region beerdigt werden. Nun soll er aber nach Angaben der Angehörigen zusammen mit den zwei Unfallopfern bestattet werden.

Nach GA-Informationen sind alle drei Personen syrischer Herkunft, wohnten aber in Bonn. Von den vier Personen im Linienbus hatte sich eine Frau Schnittwunden zugezogen, die anderen drei Personen waren leicht verletzt worden. Was den Unfallhergang betrifft, gibt es laut Scholten keine neuen Erkenntnisse. Direkt nach dem tödlichen Zusammenstoß hatte die Polizei einen Sachverständigen eingeschaltet, der die Unfallstelle untersuchte.

Einsatzkräfte sprechen über ihre Eindrücke

Der Einsatz hat auch bei den Einsatzkräften Spuren hinterlassen. Markus Zettelmeyer, Leiter der Wachtberger Feuerwehr, sagte auf GA-Anfrage am Freitag, die Einsatzkräfte hätten sich noch am Dienstagabend zu einer Nachbesprechung in Niederbachem getroffen. „Wir haben rund anderthalb Stunden zusammengesessen und über den Einsatz sowie die vielen Eindrücke gesprochen“, so Zettelmeyer. Dabei sei vor allem das Verhalten der Angehörigen der Opfer zur Sprache gekommen. Diese waren wegen der Beerdigung des Familienoberhaupts ebenfalls in der Region und kamen sowohl mit dem Auto als auch über die Felder zu Fuß zur Unfallstelle. „Die Angehörigen waren extrem emotional, was für die Wehrleute ungewohnt war“, sagte Zettelmeyer.

So habe etwa ein Angehöriger aus Trauer mehrfach auf das eigene Auto eingeschlagen. Diese Gefühlsausbrüche hätten die Einsatzkräfte – neben dem Unfall selbst – ebenfalls belastet. Allerdings habe bislang kein Feuerwehrmann einen Seelsorger in Anspruch genommen.

Wie der GA erfuhr, hatte die Familie für die erste Trauerfeier den Gemeindesaal im Henseler Hof in Niederbachem für mehrere Tage gemietet. Die Gäste sollen ihren Aufenthalt nun verlängert haben. Hans-Jörg Metze von der KG Rot-Gold Niederbachem, die sich um die Vermietung des Saals kümmert, wollte das nicht kommentieren.

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