Ausstellung zum Thema Engel Ausstellung mit Bildern von Marc Chagall in St. Gereon

WACHTBERG-Berkum · Eine Ausstellung mit Bildern von Marc Chagall ist derzeit in der renovierten Kirche St. Gereon zu sehen. Die Kirche soll künftig öfter als Ort für Kultur und Kunst genutzt werden.

 Auf der Vernissage (v.l.): Hildegard Heitger-Benke und Claudia Schütz-Großmann.

Auf der Vernissage (v.l.): Hildegard Heitger-Benke und Claudia Schütz-Großmann.

Foto: Petra Reuter

Noch zwei Jahre zuvor durch Schimmel und Leerstand in die Schlagzeilen geraten, glänzte die ursprüngliche Pfarrkirche St. Gereon auf der Rathausstraße in Berkum jüngst hell und sauber renoviert in frischen Farben. In der angenehm kühlen Atmosphäre genossen etwa 50 Besucher die Vernissage der Ausstellung „Engel“ mit Bildern Marc Chagalls. Eine Einführung in Werk und Leben des Künstlers gab Kunsthistorikerin Hildegard Heitger-Benke.

Die Renovierung der Kirche sei bereits im Vorjahr abgeschlossen gewesen, berichtete Gemeindereferentin Claudia Schütz-Großmann auf Nachfrage des GA. Den frisch renovierten Zustand umriss sie in ihrer Ansprache mit dem Ergebnis eines abschließenden Gutachtens trocken: „Es wurde bestätigt, dass sich außerhalb dieser Mauern deutlich mehr Sporen befinden als innen.“ Offenbar hatte in den Jahren zuvor fehlerhafte Belüftung zu massiver Schimmelbildung geführt. Nun zeichneten sich Pläne ab, diese Kirche künftig als Kunstkirche mit verschiedenen Ausstellungen zu nutzen, erfuhr man vom Organisationsteam. Die Ausstellung der Engelbilder sei die erste Veranstaltung dieser Art, ihr sollen noch viele folgen.

Die 24 Bilder Chagalls wurden eigens aus zwei verschiedenen Sammlungen zusammengestellt, erfuhr man von Theresa Schulte vom katholischen Familienbildungswerk Rhein-Sieg-Kreis. Sie stammen aus dem Spätwerk des Malers und zeigen unter anderem Werke, die er für die Verve-Bibel malte, wie Heitger-Benke erklärte.

Das Thema Engel stellen diese mal fassbar, mal schemenhaft oder symbolisch dar. Nicht immer und überall traf der Künstler damit auf Gegenliebe. Mal kam die Stilrichtung des poetischen Realismus nicht wie gewünscht an, mal nahm man am Inhalt Anstoß. So war es im orthodoxen Russland, in dem er aufwuchs, vielfach weder gewünscht noch üblich Gott als Person darzustellen. Auch aus diesem Grunde gab es in der Familie Chagall Widerstand, als sich der zusätzlich musikalisch ausgebildete junge Mann nicht für die Musik, sondern für die Malerei entschied.

„Daran zu glauben, ist sicherlich für viele Menschen schwierig“

Eine Besucherin fand, dass die meisten Menschen vermutlich in einem der Bilder ihr persönliches Bild von Engeln wiederfänden. „Da hattest du aber einen guten Schutzengel“, zitierte sie die bekannte Volksweisheit. „Aber wirklich daran zu glauben, ist sicherlich für viele Menschen schwierig.“

Ausstellung bis 5. Juli, Montag bis Freitag, 10 bis 13 Uhr, Sonntag, 30. Juni, zusätzlich von 15 bis 17 Uhr

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