In Wachtberg Angebot der Musikschule soll ausgeweitet werden

Wachtberg · Der Ausschuss berät am Mittwoch über ein neues Konzept von "Marios Musikschule". Das Angebot in Wachtberg soll ausgeweitet werden. Die Gemeinde begrüßt es.

 Steffen Pleger zeigt Neill, Frida und Linda in der Kita Glühwürmchen, was die Kinder in der Musikschule erwartet.

Steffen Pleger zeigt Neill, Frida und Linda in der Kita Glühwürmchen, was die Kinder in der Musikschule erwartet.

Foto: Axel Vogel

Das Musikschulangebot in Wachtberg soll ausgeweitet werden. Das geht aus einer Vorlage für den Bildungsausschuss an diesem Mittwoch hervor. Wie berichtet, hat die gemeinnützige Gesellschaft "Marios Musikschule" seit Oktober 2017 einen Kooperationsvertrag mit der Gemeinde. Damit hatte die Gemeinde nach dem plötzlichen Tod von Benedikt Haentjes, dem Leiter der Musik- und Kunstschule Wachtberg, eine Weiterversorgung auf dem musischen Gebiet sichergestellt.

Nach zwei Jahren sieht Geschäftsführer Mario Müller nun Handlungsbedarf. "Da wir öffentliche Räume nutzen, ist das Equipment sowohl in technischer als auch instrumentaler Hinsicht stark eingeschränkt", sagte Müller auf Anfrage. Dabei seien die Erfahrungen in Wachtberg für die Musikschule positiv und die Nachfrage nach Instrumentalunterricht groß. "Wir hätten deshalb gerne einen eigenen Standort", so der Geschäftsführer, der das Unternehmen vor 30 Jahren mit seiner Schwester Andrea Kuchenbuch gegründet hat.

Solche Standorte gibt es bereits in Beuel, Bad Godesberg, Lessenich und Meckenheim. In Wachtberg arbeitet die Musikschule mit der Hans-Dietrich-Genscher-Schule, den Grundschulen in Pech und Villip sowie den Kitas Drachenfelser Ländchen, Drachenhöhle, Glühwürmchen und der Schatzkiste zusammen. Des Weiteren findet im Köllenhof Instrumentalunterricht statt. "Wir haben der Gemeinde ein neues Konzept vorgelegt", so Müller.

Ermöglicht werden soll "ein Musikschulleben, in dem sich Schüler und Eltern treffen, Bands proben können, offene Workshops stattfinden". Während sich die Ausschussmitglieder erstmals mit der Thematik beschäftigen, hat die Verwaltung ein Votum abgegeben. "Von Seiten der Gemeinde wird das Weiterentwicklungskonzept begrüßt", heißt es in der Vorlage. Unter anderem, da es Wachtbergern Unterricht vor Ort biete.

Schüler könnten wechseln

Derzeit habe er viele Schüler aus Wachtberg in Meckenheim und Godesberg, diese könnten dann wechseln, so Müller: "Wir bemühen uns um Räume über der Raiffeisenbank in Berkum." Aber man sei auch offen für andere Tipps: "Es muss keiner Angst haben wegen der Lautstärke, da wir als 'Silent Musikschule' unsere Instrumente herunterschalten können. Zudem setzen wir auf eine digitale Ausstattung." Starten möchte er bis Ende des Jahres.

Damit Wachtberger Kinder und Jugendliche weiterhin einen Preisnachlass erhalten können, benötige die Musikschule allerdings einen Mietzuschuss von 200 Euro monatlich. "Das wäre der Ersatz für die kostenlose Nutzung der öffentlichen Räume bislang", meinte Müller. Für sozial-benachteiligte Kinder erhält er von der Gemeinde bislang jährlich 500 Euro. "Diese Summe würde ich mit dem Mietkostenzuschuss verrechnen", kündigte er gegenüber dem GA an. Die Gemeinde lässt durchblicken, dass das Geld über einen Nachtrag in den Haushalt eingestellt werden könne – und schlägt dem Bildungsausschuss vor, dem Finanzausschuss zu empfehlen, die Mittel freizugeben. Auch wenn die genaue Höhe noch nicht feststehe. Eine Besonderheit der Musikschule ist ihre Gemeinnützigkeit, die vor sieben Jahren anerkannt wurde.

"Wir haben einen Sozialfonds, den private Spender, aber auch wir selbst jährlich mit 5000 Euro füllen", betonte der Geschäftsführer. Das sei ihm und seiner Schwester wichtig und eine Form der Teilhabegerechtigkeit. An 32 Standorten in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis vermittelt die sogenannte gGmbH alleine 550 Kindern musikalische Früherziehung. Das Angebot kostet 40 Euro pro Monat, Kurse können gewechselt werden. Insgesamt sind 30 Mitarbeiter fest angestellt.

Der Ausschuss tagt am Mittwoch, 18. September, um 18 Uhr in der Mensa des Schulzentrums, Stumpebergweg 5. Die Sitzung ist öffentlich.

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