Landschaftsschutz Aktionsgemeinschaft Wachtberg sucht neue Mitglieder

WACHTBERG-ADENDORF · Die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Wachtberg setzen sich für den Schutz der Landschaft ein. Um neue Mitstreiter zu gewinnen, werben sie jetzt mit einem Flyer.

In allen Haushalten in Adendorf, Arzdorf, Fritzdorf und Klein Villip fanden die Bewohner kürzlich einen Flyer der Aktionsgemeinschaft für den Schutz der Landschaft in Wachtberg und Umgebung. „Wir sind auf der Suche nach neuen beziehungsweise weiteren Mitstreitern für unsere Vereinsaktivitäten“, erläutert die Vorsitzende Ursula Perkams das Projekt. Die Aktionsgemeinschaft ist mit ihren Aktivitäten über Wachtberg hinaus bekannt.

Sie wurde 1985 gegründet, um eine riesige Giftmülldeponie zu verhindern. „Die tief betroffene Bevölkerung, die ihre Heimat, Existenz und fruchtbare Kulturlandschaft bedroht sah, stellte sich hinter sie“, heißt es in den einleitenden Worten zur Entstehung der Aktionsgemeinschaft. 1987 wurde diese als gemeinnütziger Verein eingetragen. Als Schwerpunkte stehen Arten- und Umweltschutz, Natur- und Landschaftsschutz, Bewahrung der Geschichte und Kultur Adendorfs sowie der Schutz und die Pflege der Kulturlandschaft auf der Agenda des Vereins.

„Zusätzlich kümmern wir uns darum, über Bedrohungen für die Landschaft aufzuklären – beispielsweise durch Windräder“, sagt Perkams. Sie und ihre Mitstreiter sind verärgert, dass nach jahrelangem Kampf bei Eckendorf doch einige Windräder im Herzen der Obstplantagen aufgestellt werden dürfen.

„Die Zusammenarbeit mit dem Adendorfer Kindergarten, der Schule am Wald und den Menschen vor Ort hat schon viel Positives hervorgebracht“, betonen alle Mitglieder der Aktionsgemeinschaft, die sich jetzt an einer neu aufgestellten Sitzbank trafen. Die massive Bank wurde vom Bauhof der Gemeinde Wachtberg beschafft und an einer Obstplantage zwischen Adendorf und Klein Villip fest im Boden verankert. Zuvor entwendeten Unbekannte Sitzbänke oder zerstörten sie. Das soll mit der neuen Bank hoffentlich nicht mehr passieren.

Im neuen Werbeflyer wird auf viele Aktivitäten des Vereins verwiesen. In Zusammenarbeit mit der Universität Bonn wurde vor 17 Jahren ein Leitfaden für regionale Artenschutzprojekte „Heimische Bienen und Wespen“ herausgegeben. Dieser wurde beispielsweise durch die NRW-Stiftung gefördert und ist Lehrmaterial in Kindertagesstätten und Schulen.

Ebenfalls mit der Universität Bonn ist vor elf Jahren der „Bericht zur Erfassung der Avifauna bei Adendorf in der Brutperiode 2008“ erschienen. Der Vogelbericht wird bis heute fortgeschrieben – durch jährliche Beobachtungen, besonders in der Swistbachaue. Buchprojekte wie „Die Adendorfer Töpfer im Wandel der Zeit“ oder „1000 Jahre Adendorf 993-1993“ wären nicht entstanden, wenn die Aktionsgemeinschaft sie nicht begleitet oder finanziert hätte.

Die Arbeit im Arten- und Umweltschutz ist abwechslungsreich: Vogelbeobachtungen, Vogelfrühwanderungen, Schwalbenzählung. „Die Kartierung und Säuberung bestehender Nistplätze in der Swistaue haben wir uns auch zur Aufgabe gemacht“, sagt Mitglied Hermann Riemenschneider.

Monika Leyendecker-Haas schaute in diesem Frühjahr mit Samentüten bei neuen Mitbürgern vorbei. Zusammen mit Christine Sydow kümmerte sie sich beim Flyer-Projekt um die Inhalte. Da fehlte natürlich auch nicht der alljährliche Frühjahrsputz um Adendorf und Klein Villip. Die Mitglieder sehen jetzt sogar Bedarf, im Herbst eine ähnliche Maßnahme zu organisieren.

Weitere Informationen zur Aktionsgemeinschaft gibt es unter 0 22 25/94 74 26.

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