Deutsches Museum Bonn 150 Zuhörer lauschten Ergebnissen der Rodderberg-Bohrung

RODDERBERG · Wenn Museumschefin Andrea Niehaus als Platzanweiserin aushelfen muss, dann ist das Deutsche Museum Bonn kurz davor, wegen Überfüllung geschlossen zu werden. Am Donnerstagabend war es wieder einmal soweit: Mehr als 150 Zuhörer wollten erfahren, was Professor Nikolaus Froitzheim vom Steinmann-Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität über die Bohrung am Rodderberg zu berichten hatte.

Anhand von Bildern veranschaulichte Froitzheim, wie sich die Gesteinsproben 70 Meter tief erkennbar verändern: von Asche und Schlacke hin zu massivem Basalt. Die Schichtung erlaubt den Wissenschaftlern neue Schlüsse auf Alter und Geschichte des Rodderbergs, der bislang auf "rund 300 000 Jahre" geschätzt wurde.

"Er könnte", so Froitzheim mit Blick auf die frischen Proben, "auch deutlich jünger sein" - mindestens jedoch 135 000 Jahre. Vertrösten musste der Referent seine Zuhörer hinsichtlich der Ergebnisse zur Klimageschichte: Die Proben lagern derzeit gut gekühlt, die Untersuchungen werden sich über die nächsten Jahre erstrecken.

Man habe viel mehr quartiären Basalt gefunden als erwartet. Dies, so Froitzheim, belege eindeutig: "Der Rodderberg war ein Vulkan und kein Vulkänchen. Und am heutigen Bonner Stadtrand brodelte ein Lava-See."

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