Swisttaler Spielplätze Wenig Geld für viele Plätze

SWISTTAL · Die Swisttaler Fraktionen beraten, wie sie die Spielstätten in den Ortschaften der Gemeinde attraktiver machen können. Das Problem: Das Geld dafür ist knapp.

 Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner eröffnet mit zahlreichen Kommunalpolitikern den Spielplatz im Odendorfer Neubaugebiet „Auf der Hüll“.

Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner eröffnet mit zahlreichen Kommunalpolitikern den Spielplatz im Odendorfer Neubaugebiet „Auf der Hüll“.

Foto: Axel Vogel

Wie können die 34 Spielplätze und sechs Bolzplätze in den Ortschaften der Gemeinde Swisttal attraktiver gestaltet werden, wenn dafür nur 10.000 Euro pro Jahr im Haushalt zur Verfügung stehen? Da fällt einem augenblicklich der Titel eines Hits von BAP ein: „Du kanns zaubere“. Wenn nicht diese Fähigkeit, dann zumindest jede Menge Fingerspitzengefühl, erfordert die Aufgabe, die die Fraktionen aus der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Generationen, Soziales, Kultur und Sport mitgenommen haben.

2017 kann die Gemeinde immerhin 20.000 Euro ausgeben, weil die 10.000 Euro aus dem Vorjahr in den Haushalt 2017 übertragen wurden. Dennoch eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn allein ein Sprungnetz kostet etwa 7000 Euro, ein Spielschiff schlägt mit rund 41.000 Euro zu Buche – so zwei Beispiele aus der Sitzungsvorlage. Daher hatte die Verwaltung auch vorgeschlagen, die Schließung von Plätzen in Erwägung zu ziehen.

Auf Basis eines Antrags der BfS zur Attraktivitätssteigerung der Swisttaler Spielplätze hatte der Ausschuss im Sommer die Verwaltung mit einer aktuellen Bestandsaufnahme der Spiel- und Bolzplätze beauftragt, einschließlich einer Auflistung des Anteils von Kindern und Jugendlichen in den einzelnen Ortsteilen. Die auf den Spielplätzen vorhandenen Spielgeräte sollten nebst Vorschlägen zu notwendigen Erneuerungen und zur Attraktivitätssteigerung aufgelistet werden. Auch Informationen, wo der Baubetriebshof und wo externe Firmen die Pflege der Plätze übernehmen, hatte sich der Ausschuss gewünscht.

Kinder und Jugendliche sollen weiter beteiligt werden

Einigkeit bestand bei den Fraktionen in der Wertschätzung der nun vorgelegten, sehr arbeitsintensiven Zusammenstellung. So dankte der Ausschuss-Vorsitzende Tobias Leuning für die „sehr wertvolle, umfangreiche Vorlage“. Tanja Pleßer für die CDU: „Die Übersicht ist wichtig für uns, um zu sehen, was wir mit 10 000 Euro im Jahr reißen können. Wir werden wahrscheinlich sehen, dass wir damit nicht klarkommen. In den Haushaltsberatungen müssen wir überlegen, wie wir mehr Mittel zur Verfügung stellen können.“

Auch Pierre Oster (Grüne) hielt die zur Verfügung stehenden Mittel für zu niedrig und plädierte dafür, auch die Suche von Sponsoren in die Überlegungen einzubeziehen. Joachim Euler (SPD) wollte schauen, wo mögliche „Brennpunkte“ sind und der Bedarf am größten ist. Vor allen Überlegungen in den Fraktionen sollte die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen stehen, betonte Christiane Schrabback (BfS).

Dies werde seit Jahren praktiziert, waren sich die anderen Fraktionen einig und nannten die Beispiele der Spielplatzgestaltung in Miel und in Straßfeld. Für Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner stand zudem fest: „Solange ich Bürgermeisterin bin, werden in Swisttal keine Spielplätze und Bolzplätze umgestaltet ohne Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.“

Lothar Berbuir vom Kinder- und Jugendring Swisttal (KJR) erinnerte an die Projektgruppe des KJR mit Jugendlichen für die Gestaltung eines Abenteuerspielplatzes auf der neuen Fläche an der Buschhovener Dietkirchenstraße.

Auf keinen Fall sollte ein Spielplatz aufgegeben werden, war das Plädoyer des Heimerzheimer Ortsvorstehers Hermann Leuning: „Wenn auch mal ein Spielplatz zeitweise wenig oder nicht genutzt wird, die Kinder kommen später wieder, entweder als Eltern mit Kindern oder die Großeltern kommen mit ihren Enkeln.“

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