Kunstrasenplatz in Heimerzheim Warum keine Lärmschutzwand gebaut werden soll

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Die viel diskutierte Lärmschutzwand am Nebenplatz des künftigen Kunstrasenplatzes Heimerzheim in Richtung der Wohnbebauung Kottengrover Maar soll nicht gebaut werden.

 Beim Ortstermin im Frühjahr mit Reinhart Marschall vom SSV Heimerzheim (rote Jacke) hatten Anwohner Sorgen, dass das Wäldchen nahe dem Sportplatz einer Lärmschutzwand zum Opfer fallen könnte.

Beim Ortstermin im Frühjahr mit Reinhart Marschall vom SSV Heimerzheim (rote Jacke) hatten Anwohner Sorgen, dass das Wäldchen nahe dem Sportplatz einer Lärmschutzwand zum Opfer fallen könnte.

Foto: Axel Vogel

Stattdessen soll ein Erdwall angelegt werden, der wiederum durch die Verschiebung von vorhandenen Erdmassen entstehen soll. Der positive Effekt neben Kostenersparnis: das Wäldchen wird gar nicht berührt.

Für dieses von der Verwaltung als „Gehölzstruktur“ bezeichnete Gelände zwischen dem Bauhof-Lagerplatz und dem Kottengrover Maar hatten sich insbesondere die Grünen eingesetzt, um es als wertvolles Habitat und Naherholungselement zu erhalten. Der Vorsitzende des SSV Heimerzheim, Reinhart Marschall, hatte bei einem Ortstermin mit Anwohnern und Grünen im April dieses Jahres allerdings betont, dass auch der SSV kein Interesse an „einem Wall quer durch den Wald“ habe.

Der Planungs- und Verkehrsausschuss hat die kurzfristig vorgelegte veränderte Planung in seiner Sitzung am Donnerstagabend als Empfehlung an den Rat im Rahmen seiner Beratung über die vorgetragenen Anregungen während der einmonatigen Offenlage befürwortet. Empfohlen wurde dem Rat auch, in seiner Sitzung am 14. Dezember eine beschränkte 14-tägige Offenlage zu beschließen, in der Anregungen ausschließlich zu den genannten Änderungen gemacht werden können.

Nebenplatz werde in Tieflage entstehen

Fachbereichsleiter Jürgen Funke erläuterte im Ausschuss, wie es zu dem Änderungsvorschlag gekommen war. Demnach sei bei einem Ortstermin festgestellt worden, dass man mit dem Nebenplatz tatsächlich wesentlich weiter entfernt sei von dem Wäldchen als ursprünglich gedacht. In dem Zwischenraum hinter dem bestehenden Flutlichtmast und dem Wäldchen könne aus vorhandenem Material ein Wall aufgeschüttet werden, der das Wäldchen überhaupt nicht berühre.

In der Vorlage führt die Verwaltung aus, dass nach aktuellen Erkenntnissen zur „ebenerdigen Baureifmachung“ des Platzes größere Mengen von Erdmassen abzutragen seien. Zusätzlich befinde sich auf dem Gelände viel Erdmaterial, für dessen Beseitigung ansonsten Abfuhrkosten entstehen würden.

Angepasst an die Geländehöhen werde der Nebenplatz im Verhältnis zu dem Wäldchen aber in einer Art Tieflage entstehen. So könnten die vorhandenen Erdmassen nördlich des Nebenplatzes verschoben und daraus ein Erdwall angelegt werden. Dieser werde voraussichtlich sogar eine bessere abschirmende Wirkung haben als eine Lärmschutzwand.

"Spazierweg" muss möglicherweise verlegt werden

Auf Nachfrage aus den Fraktionen erläuterte Fachbereichsleiter Funke, dass der derzeitige „Spazierweg“ um das Wäldchen möglicherweise verlegt werde, das müsse aber die Ausführungsplanung genau ergeben.

Von Seiten der Fraktionen gab es einhellig positive Reaktionen zu dieser „insgesamt guten Entwicklung“, wie Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner es bezeichnete. Der Zeitplan des SSV sieht wie berichtet vor, im Idealfall im März mit dem Umbau des Hauptplatzes zu beginnen. Für den symbolischen Spatenstich ist der 10. Dezember geplant anlässlich des letzten Staffelspiels der D-Jugend in der Hinrunde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort