Swisttal-Miel Umgehung ersetzt die Ortsdurchfahrt

SWISTTAL-MIEL · Die Menschen in Miel dürfen in zwei Informationsveranstaltungen sagen, was aus der Bonner Straße werden soll, wenn die lang ersehnte Ortsdurchfahrt in Betrieb genommen wird.

 Viel Verkehr herrscht auf der B56 durch Miel

Viel Verkehr herrscht auf der B56 durch Miel

Foto: Axel Vogel

Das Meinungsbild der Mieler zur Ortsdurchfahrt einholen will die Gemeinde, um diese in das künftige Planfeststellungsverfahren einzubringen. Dazu soll es zwei Informationsveranstaltungen in Kooperation mit der nordrhein-westfälischen Servicestelle „Dialog schafft Zukunft“ geben, die erste am 6. September um 18 Uhr, die zweite circa vier bis sechs Wochen später.

Das Wichtigste vorab: „Es handelt sich dabei nicht um einen echten Entscheidungsprozess durch die Bürger, sondern um ein Meinungsbild, um dem Rat Kriterien an die Hand zu geben. Dem Landesbetrieb Straßen NRW als Herr des Verfahrens soll mitgeteilt werden, wie der Ort das sieht“, betonte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. „Uns ist es wichtig, einen transparenten Meinungsprozess anzustoßen und umzusetzen. Es ist ein Verfahren, in dem wir die Bürger mitnehmen können“, sagte sie. Den Dialogprozess in Kooperation mit der Servicestelle „Dialog schafft Zukunft“ hatte der Rat auf Vorschlag des Planungs- und Verkehrsausschusses beschlossen.

Daniel Hitschfeld und Heike Augustin von der Servicestelle erläuterten den Dialog. Demnach sollen in der ersten Veranstaltung am 6. September unter Beteiligung von Straßen NRW alle Bürger eine gemeinsame Informationsbasis über das anstehende Planfeststellungsverfahren erhalten. Denn entscheidend sei, das Meinungsbild auf einem sachlichen Fundament zu gründen. So soll der Ist-Stand dargestellt, die anstehenden Schritte erläutert und Möglichkeiten der künftigen Weiterentwicklung der Ortsdurchfahrt sowie der Zeitplan aufgezeigt werden. Dem schließt sich eine offene Fragerunde für die Bürger an.

An Thementischen können die Bürger dann ihre weiteren Fragen und Anregungen an die jeweils zuständigen Ansprechpartner richten. Die Vorträge, Fragen und Anregungen aus der ersten Veranstaltung werden gesammelt und auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht. Dort können die Bürger auch ihre weiteren Anregungen und Fragen einreichen, die Antworten werden dann ebenfalls auf der Internetseite veröffentlicht.

Gesamtbild der Meinungen

Nach etwa vier bis sechs Wochen folgt dann die zweite Dialogveranstaltung, aus der ein Gesamtbild der Meinungen und Anregungen hervorgehen soll, die die Gemeinde in ihre Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren aufnehmen soll. Die Bürger sollen mit Klebepunkten an Stellwänden ihre Meinung zu einzelnen Aspekten abgeben. Auch die „anonyme“ Meinungsabgabe soll in einem verdeckten Bereich möglich sein, so Hitschfeld. „Das ganze Verfahren hat den Riesenvorteil, dass wir alles direkt vor Ort erläutern und Missverständnissen vorbeugen können“, sagte die Bürgermeisterin.

Wie Bernd Aulmann vom Landesbetrieb auf Anfrage mitteilte, sei von dessen Seite geplant, dass die Ortsdurchfahrt abgebunden werde. Es sollten keine zusätzlichen Gefahren durch Kreuzungen entstehen und der Rückbau der B 56 sei bereits in den Ausgleich eingerechnet. Dazu sagte Swisttals Pressesprecher Bernd Kreuer dem GA: „Unabhängig davon ist die Gemeinde als Beteiligte oder Trägerin öffentlicher Belange im Verfahren dazu zu hören, und dabei werden wir unsere Stellungnahme abgeben.“

Fest steht: die Bundesstraße 56 wird im Bereich der Ortsdurchfahrt Miel herabgestuft, so Fachbereichsleiter Jürgen Funke. Ob zur Landes-, Kreis- oder Gemeindestraße sei noch offen. Wenn sie zur Gemeindestraße wird, erhält die Gemeinde die Gestaltungshoheit. Dann können Rat und Verwaltung einen Mehrwert aus dem Bürgerdialog gewinnen hinsichtlich der Meinungen und Wünsche der Mieler zur künftigen Gestaltung.

Die Bürgerinformationsveranstaltung zur Ortsdurchfahrt Miel findet am Mittwoch, 6. September, ab 18 Uhr im Dorfhaus, Küpperweg 13, statt.

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