Kapazitäten in Heimerzheim reichen nicht Umbau und Erweiterung der Swistbachschule nötig

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Derzeit besuchen 305 Kinder die Swistbachschule. In vier Jahren sollen es 450 Kinder sein. Für Umbau und Erweiterung stehen bislang rund 800.000 Euro zur Verfügung. Ein Teil des Altbaus soll abgerissen werden.

 Ein Teil des Altbaus der Swistbachschule, rechts im Vordergrund, wird abgerissen.

Ein Teil des Altbaus der Swistbachschule, rechts im Vordergrund, wird abgerissen.

Foto: Axel Vogel

Von außen macht das Schulgebäude der Heimerzheimer Grundschule aus den Jahren 1877/1878 nicht viel her: die schnörkellose Front eines in die Jahre gekommenen Zweckbaus an der Bornheimer Straße. Innen wird es zwar heimeliger, vor allem dank des in Fischgrätmuster verlegten Parketts und der hohen Decken in den Klassenräumen des Altbaus. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Substanz des Gebäudes Mängel hat und gleichzeitig die Schule aus allen Nähten platzt.

Derzeit besuchen 305 Kinder in zwölf Klassen die Schule – Tendenz steigend, was auch für die Übermittagsbetreuung und die Offene Ganztagsschule (OGS) gilt. Ab dem neuen Schuljahr wird die Swistbachschule vier Eingangsklassen haben statt bisher drei. Die Prognose für das Schuljahr 2022/23 geht von weiter steigenden Zahlen aus: 411 Schüler in 17 oder 18 Klassen. Für 2023 dann sogar rund 450 Schüler, die Schule wird dann fünfzügig in den Eingangsklassen.

Verwaltung, Politik, Schulleitung und Kollegium sind sich einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Deshalb soll der Altbau abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden (siehe Kasten). Zurzeit prüft ein Architekturbüro, ob die Fassade zur Bornheimer Straße stehen bleiben kann, um das äußere Bild der Schule zu erhalten, wie Gemeindesprecher Bernd Kreuer sagte. Detaillierte Informationen, auch zu den Kosten, sollen den Politikern nach den Sommerferien vorgelegt werden. Bei einem Rundgang zeigten Schulleiterin Hanne Kirleis, Konrektorin Annemie Mahlberg und Sonderpädagogin Christiane Eickhoff dem GA eine Reihe der seit Jahren wachsenden Probleme auf. Kirleis: „Wir sind es seit Jahren gewohnt. Kompromisse zu machen. Aber bei allem merken wir: Wenn die Schule weiter wächst wie bisher, geht es auch mit Kompromissen nicht mehr.“

Vier Klassenräume im Altbau sind schon allein von der Quadratmeterzahl her zu klein für 25 Schüler. Aufgrund der akustischen Bedingungen sind diese Räume für Kinder mit Hörschäden gar nicht nutzbar, erklärt Sonderpädagogin Eickhoff. Was alle drei Pädagoginnen aus fürsorglichen und pädagogischen Gründen zudem bemängeln, ist, dass es ebenso wenig angemessene Räume für Kinder mit besonderem Förderbedarf gibt. Und auch keine Räume, um etwas mit einzelnen Kindern zu besprechen. „Das mache ich auf dem Flur oder ich muss die anderen Kinder wegschicken. Beides ist nicht angemessen“, erklärt die Sonderpädagogin. Einen Raum für Versammlungen, Einschulungsfeiern, Verabschiedungen, Feste oder Aufführungen gibt es gar nicht. „Dann hoffen wir auf gutes Wetter, damit der Schulhof genutzt werden kann“, so die Lehrerinnen. Lagermöglichkeiten für Material fehlen auch. „Der Keller ist feucht, da können wir gar nichts abstellen“, sagten die Pädagoginnen. „Als Abstellmöglichkeit nutzen wir den Lehrmittelraum, den wir eigentlich gar nicht haben. Es ist ein Raum für den Fachunterricht, der zwangsweise genutzt wird. Die Schüler sitzen darin wie in einem Museum neben dem Skelett“, so die Pädagoginnen.

Der Raum ist vollgestellt mit Kopierpapier und gefüllten Regalen, dazwischen stehen die Tische. Die Lehrertoiletten sind unisex und veraltet. Das Lehrerzimmer für das 22-köpfige Kollegium viel zu klein. Es teilt sich einen Arbeitsplatz und einen PC, Verwaltung und Schulleitung haben jeweils einen eigenen. Wobei die Lehrerinnen die moderne digitale Ausstattung loben: „Ab Sommer hat jeder Lehrer ein Activboard im Klassenraum mit Laptop oder PC mit Internetzugang. Das ist sehr vorbildlich und fortschrittlich“, so Schulleiterin Kirleis. Im Dachgeschoss sind die beiden Räume für die OGS sehr beengt, ab Sommer wird ein dritter Raum gebraucht.

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