Heizen mit Eis Thomas und Martin Maintz aus Ollheim rüsten Fachwerk-Bauernhaus um
SWISTTAL-OLLHEIM · Klimaschutz fängt beim eigenen Haus an. Diese Devise haben Thomas (59) und Martin Maintz (45) ernst genommen. Ihr Fachwerk-Bauernhaus, seit Generationen im Besitz der Familie, haben sie so umgerüstet, dass nicht mehr Energie verbraucht wird als in einem Neubau. In einem zweiten Schritt wollen sie nun ein effizientes Heizsystem installieren.
Dabei haben sie sich für eine ungewöhnliche Möglichkeit entschieden: Sie lassen eine Eisspeicher-Heizung einbauen. "Wir haben alle Alternativen durchgespielt. Ein entscheidender Faktor war, dass es in Ollheim keinen Gasanschluss gibt", so Thomas Maintz.
Am 11. November werden vier Zisternen auf ihrem Grundstück versenkt. Sie werden mit Wasser gefüllt und dienen als Speicher für Sonnenenergie, die über Solarmodule gewonnen wird. Das Wasser in den Zisternen, den sogenannten Solareis-Speichern, wird erwärmt. Beginnt die kalte Jahreszeit, wird die Wärme dem Heizsystem zugeführt. Dies geschieht mit Hilfe einer Wärmepumpe. Das Wasser wird so weit abgekühlt, dass es gefriert. "Heizen mit Eis", lautet deshalb der Slogan, mit dem für das Heizsystem geworben wird.
"Hier gibt es einen Zusatznutzen, der bislang noch nicht in Euro bewertet wurde", meint Thomas Maintz. Denn nicht nur die Wärme ist nutzbar. Mit der Anlage lässt sich in der warmen Jahreszeit auch kühlen.
Thomas Maintz ist überzeugt davon, dass sich die Investition auch ökonomisch auszahlt. Laut seiner Rechnung sparen die Brüder ein Drittel des Betrages, den sie zum Heizen mit Öl bräuchten. Dieses Geld investieren sie in die Heizungsanlage, die eine Lebensdauer von etwa dreißig Jahren hat.
