Kinderbetreuung Swisttal fehlen mehr als 100 Kita-Plätze

SWISTTAL · Die Einrichtung zweier zusätzlicher Gruppen in der Kita Sankt Kunibert in Heimerzheim verzögert sich. Über die Details hüllen sich die Beteiligten wegen laufender Verhandlungen in Schweigen.

 Die 65 Plätze in der neuen Kita in Heimerzheim (Eröffnung Oktober 2017) erfüllen die große Nachfrage nicht.

Die 65 Plätze in der neuen Kita in Heimerzheim (Eröffnung Oktober 2017) erfüllen die große Nachfrage nicht.

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

In Swisttal fehlen zum neuen Kindergartenjahr 2018/2019 rechnerisch 48 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren (u3) und 66 Plätze für Kinder über drei Jahren (ü3). Für eine hundertprozentige Bedarfsdeckung sind 627 ü3-Plätze notwendig, zur Verfügung stehen aber nur 561. Das geht aus den Unterlagen der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses hervor.

Und das, obwohl im vergangenen Jahr fünf Kindergartengruppen in Heimerzheim, Buschhoven und Odendorf neu geschaffenen wurden. Tatsächlich sei der Bedarf an ü3-Plätzen vor Ort noch höher, weil neue Wohnungen bereits in Planung seien und weiterhin Neubürger in bestehende Gebäude ziehen würden. Die Realisierung zusätzlicher ü3-Plätze müsse so schnell wie möglich umgesetzt werden, bekräftigt der Rhein-Sieg-Kreis in den Unterlagen.

Die rechnerisch 48 fehlenden u3-Plätze könnten demnach nicht durch bestehende Tagespflegeplätze aufgefangen werden, was für die Notwendigkeit weiterer Betreuungsplätze spreche. Die Zahl fehlender u3-Plätze in der Kindertagespflege gibt der Kreis zum Kindergartenjahr 2018/19 mit 40 an. Für Kinder mit Behinderung werden in der Altersgruppe drei bis sechs Jahre 21 Plätze angeboten. Auch dort könne sich der Bedarf erfahrungsgemäß im Laufe des Kindergartenjahres durch Nachmeldungen noch erhöhen.

Keine Einzelheiten zur Kita-Erweiterung

Konkret sind laut den Sitzungsunterlagen dauerhaft zwei zusätzliche Gruppen in Heimerzheim in Planung. „Die Verhandlungen zwischen Gemeinde, Jugendamt, Kirchengemeindeverband Swisttal und Erzbistum, die bisher nur ü3-taugliche Kita Sankt Kunibert um zwei zusätzliche Gruppen zu erweitern und damit für die u3-Betreuung zu qualifizieren, dauern an“, so die JHA-Vorlage. „Sollte keine Einigung erzielt werden können, müssten zeitnah Alternativen zur Schaffung zusätzlicher Plätze geprüft werde.“

Das bestätigt auf Anfrage der Pressesprecher der Gemeinde Swisttal, Bernd Kreuer. Der Ausschuss für Generationen, Soziales, Kultur- und Sport (GSKS) werde sich mit dieser Thematik im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung am Dienstag, 20. März, befassen. Einzelheiten wollte er nicht nennen. Auch von Seiten der katholischen Kirche gab es auf Anfrage keine Auskunft. Träger der Kita ist die Kirchengemeinde. Deren Verwaltungsleiterin, Simone Rath, verwies darauf, dass die Verhandlungen mit der Gemeinde Swisttal und dem Rhein-Sieg-Kreis andauerten, weshalb sie Fragen derzeit nicht beantworten könne. Ende April könne es neue Informationen geben.

Bereits im April 2016 hatte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner im Ausschuss berichtet, dass der katholische Kirchengemeindeverband (KGV) bereit sei, die Kita Sankt Kunibert, Kölner Straße, von zwei auf vier Gruppen mit Betreuung für Kinder unter drei Jahren zu erweitern – vorbehaltlich der Zustimmung des Erzbistums Köln. Als Ziel dieser Planung nannte sie die Bereitstellung der neuen Kita-Plätze zum Kindergartenjahr 2017/18. Allerdings wird es diese Plätze auch zum neuen Kindergartenjahr 2018/2019 nicht geben.

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