Schutz vor Überschwemmung in Miel Schnelle Lösung gegen Hochwasser

SWISTTAL-MIEL · Ein provisorischer Erdwall soll die Anwohner vor Hochwasser des Jungbachs und des Bächelchens schützen. Langfristig soll das Bächelchen komplett in die angrenzende Parkfläche der Gemeinde verlegt und an den Jungbach angebunden werden. Doch bis dahin wird es noch dauern.

Ein provisorischer Wall soll die Anwohner vor weiteren Hochwasserschäden durch den Jungbach beziehungsweise das Bächelchen in Miel schützen. Mit einem solchen Wall entlang des Bächelchens könnte die Fläche des Parkgeländes bei einer Überflutung durch den Jungbach zusätzlich als Retentionsraum genutzt werden. Dabei wird auch überlegt, ob gegebenenfalls Veränderungen an den vorhandenen Durchlässen des Bächelchens erforderlich werden.

Um die Verwallungsform durch ein Ingenieurbüro genau prüfen und mit den Fachbehörden abstimmen und kurzfristig umsetzen zu lassen, hat nach dem Planungs- und Verkehrsausschuss nun auch der Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss (HFB) der Gemeinde Swisttal grünes Licht gegeben. „Eine solche provisorische Maßnahme macht Sinn, weil die Zeitspanne bis zur Verlegung und Umgestaltung des Jungbachs noch lang ist“, stellte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner fest.

In gemeinsamer Sitzung im Februar dieses Jahres hatten die Ausschüsse für Planung und Verkehr sowie Umweltschutz, Wirtschaftsförderung und Energie beschlossen, dass zur Hochwasservorsorge für die Anwohner des Küpperwegs in Miel das Bächelchen komplett in die angrenzende Parkfläche der Gemeinde verlegt, naturnah gestaltet und an den Jungbach angebunden werden soll. Dadurch soll zugleich die Parkanlage als Freizeit- und Erholungsort aufgewertet und das Fließgewässer erlebbar werden.

Hochwasserschutzmaßnahmen sollen in der alten Trasse des Bächelchens geplant werden. Dabei soll auch dargestellt werden, wie das durch die neue Umgehungstrasse B 56n abgeschnittene Überschwemmungsgebiet bis zur A 61 neu gestaltet werden soll. Wenn diese sich nicht realisieren lassen sollten, wollen die Ausschüsse noch einmal über die zweite Variante beraten, nach der das Bächelchen in seiner alten Trasse bleiben und Hochwasserschutzmaßnahmen auf den Privatgrundstücken geplant würden.

Das Thema Hochwasserschutz für Miel drängt. Nachdem am 30. Juli 2014 Bächelchen und Jungbach über die Ufer getreten und Schäden an Gebäuden in der Rücklage Küpperweg verursacht hatten, kam es in der Nacht zum 2. Juni 2016 erneut zu einer Hochwasserbedrohung. Schlimmere Schäden hatten nur durch eine frühzeitige und umsichtige Warnung der Anwohner durch die Feuerwehr sowie frühes Abpumpen der Gärten verhindert werden können. Daraufhin hatten CDU, BfS und Bürger Eilanträge für eine Zwischenlösung durch Aufwallung gestellt, weil der angedachte Umbau des Bächelchens sich nicht zeitnah realisieren lasse.

Mögliche Vorsorgemaßnahmen zum Hochwasserschutz, die der Erftverband vorschlägt, hatte Projektleiter Karl-Heinz Beier im vergangenen November in gemeinsamer Sitzung der beiden Ausschüsse vorgestellt (der GA berichtete). Dabei war deutlich geworden, dass der Bau der künftigen Trasse der Ortsumgehung Miel mit der Bundesstraße 56n maßgeblich in den Auenraum von Jungbach und Bächelchen eingreift, was neue verbesserte Schutzmaßnahmen erfordert. Der Landesbetrieb Straßen NRW als Verursacher der erforderlichen Maßnahme sollte aufgefordert werden, entsprechend der Entscheidung der beiden Ausschüsse zu verfahren.

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