Oldtimerfreund Michael Wahlen Rheinbacher fährt mit 46 Jahre altem Oldtimer nach Rom

Rheinbach · Michael Wahlen aus Rheinbach ist seit 30 Jahren stolzer Besitzer einer Alfa-Romeo Giulia. Der Oldtimerfreund feierte jetzt diese „Perlenhochzeit“ mit seinem italienischen Klassiker mit einer Fahrt nach Rom - in die Vulkaneifel.

 Michael Wahlen neben seinem Oldtimer Alfa-Romeo Giulia. 89 Pferdestärken bewegen das 46 Jahre alte Fahrzeug.

Michael Wahlen neben seinem Oldtimer Alfa-Romeo Giulia. 89 Pferdestärken bewegen das 46 Jahre alte Fahrzeug.

Foto: Alexander Graf

Von den Leinwanddiven ihrer Heimat muss sich die Giulia abgeschaut haben, wie man im Alter die Schönheit bewahrt: 46 Jahre ist die Italienerin nun alt, 30 davon hat sie an der Seite von Michael Wahlen verbracht. Zur „Perlenhochzeit“ schenkte der Rheinbacher ihr eine Reise nach Rom. Mit Freunden fuhr man am vergangenen Samstag in Heimerzheim los – das weinrote Blechkleid auf Hochglanz poliert. Was angesichts ihres Temperaments fast niemanden überrascht hätte: Zickereien. Doch die Giulia 1300 Super von Alfa Romeo ließ ihre 89 Pferdestärken schnurren wie ein Kätzchen.

„Man muss die Giulia lange warmfahren und darf die Gänge nicht durchreißen“, verrät Wahlen das Geheimnis einer glücklichen und langen „Ehe“. Befolgt man diese simplen Regeln, seien alle Mitglieder der Alfa-Familie erstaunlich „pflegeleicht“, versichert der 58-Jährige.

Den Reizen der Mailänder verfallen ist der Italien-Fan schon als Fahranfänger, als Freunde ihn an ihrem Hobby – der Autoschrauberei – teilhaben ließen. 1987 bot sich schließlich die Gelegenheit, einen 16 Jahre alten Alfa-Romeo zu kaufen. Der Rest ist Automobilgeschichte und wurde am Wochenende um ein neues Kapitel erweitert.

Begleitet von rund einem Dutzend Alfa-Freunden aus dem Raum Bonn machte sich Wahlen am Steuer seiner Giulia auf den Weg nach Rom. Das Kolosseum oder den Trevi-Brunnen sollte er am Zielort jedoch nicht zu sehen bekommen. Mit derlei Sehenswürdigkeiten kann das kleine Eifeldörfchen zwischen Salm und Birresborn, das seinen Namen mit der „ewigen Stadt“ teilt, nicht dienen.

Weil aber das Wetter Mittelmeer-Qualität hatte und die kurvenreiche Fahrt durchs Ahrtal allen „Alfisti“ 100 Kilometer Asphalt-Genuss bot, wurde „La dolce vita“ nicht vermisst. Italienisches Lebensgefühl gehört bei Alfa-Romeo offenbar zur Serienausstattung.

In der Heimat von insgesamt 15 Römern (so viele Einwohner zählt die Gemeinde im Kreis Vulkaneifel) nutzten Wahlen und seine Freunde die „Autowanderung“, um ein wenig „Super Plus“ zu reden. So bezeichnet der Rheinbacher motorisierte Ausflüge und Fachsimpeleien über Oldtimer.

Aufmerksam geworden auf das Ausflugsziel, das aus acht Häusern besteht, sei er vergangenes Jahr durch einen Artikel im General-Anzeiger. Damals hatte ein Redakteur dem Ort, der immerhin über ein eigenes Ortsschild verfügt, einen Besuch abgestattet. Das 30-jährige Jubiläum seiner Giulia-Eigentümerschaft sei nun der richtige Anlass gewesen, sich selbst auf den Weg zu machen.

Bis zum Abendessen blieben Wahlen und seine Alfisti allerdings nicht in der Eifel. Zu diesem Zweck brachen sie rechtzeitig gen Rheinbach auf. Einen „Italiener“ gibt es in Rom nämlich nicht.

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