Offener Treff für Swisttaler Jugendliche Neues Ambiente im Alten Kloster

SWISTTAL · Kinder und Jugendliche sollen bei Fragen der Umgestaltung hinzugezogen werden. Außerdem soll es einen barrierefreien Zugang geben.

 Billard spielen, Freunde treffen: Der Offene Treff im Kloster mit den beiden Betreuerinnen Eva Berrendorf (r.) und Emilia Verlemann (l.).

Billard spielen, Freunde treffen: Der Offene Treff im Kloster mit den beiden Betreuerinnen Eva Berrendorf (r.) und Emilia Verlemann (l.).

Foto: Axel Vogel

„Wir wollen das mit den Kindern und Jugendlichen besprechen, zum Beispiel wie das Ambiente sein soll“, sagte Tanja Lorenzen von der Katholischen Kinder- und Jugendagentur (KJA) als Trägerin der Jugendarbeit und des Offenen Treffs in der Sitzung des Generationen-, Sozial-, Kultur- und Sportausschusses (GSKS).

Bei Gesprächen am 3. März wird es um Feinheiten gehen: Wie stellen sich die jungen Leute Farbe und Beleuchtung vor? Soll es eine Sitzecke geben? Wenn ja, soll die zum „Reinlümmeln“ sein oder anders? Und welche Angebote sind gewünscht?

Bei diesen und ähnlichen Fragen möchte man die Kinder und Jugendlichen beteiligen. Wenn die KJA daraus ein detailliertes Nutzungskonzept entwickelt hat, soll der Nutzungsänderungsantrag gestellt werden. Danach wird es an die Umsetzung gehen, so Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. Grundlage sei der bisherige Entwurf des Nutzungskonzepts, um in der offenen Jugendarbeit interkulturell zu arbeiten und Flüchtlinge und Migranten einzubeziehen, wie von der KJA im vergangenen Jahr dargestellt. Im Erdgeschoss ist ein Offener Jugendtreff (mit barrierefreien Zugang) mit Café und verschiedenen Spiel- und Freizeitmöglichkeiten geplant, die den Austausch der unterschiedlichen Besuchergruppen fördern.

In einem Besprechungszimmer sollen neben Einzel- und Gruppengesprächen auch Ortstermine des Jugendmigrationsdienstes angeboten werden, denn es sei erhöhter Unterstützungsbedarf der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erwarten. In einem multifunktional mit Spiegelwand ausgestatteten Jugendkulturraum sind Bewegungs- und literaturpädagogische Angebote vorgesehen wie Tanz, Theater oder Varieté.

Im Obergeschoss soll eine Wohnküche eingerichtet werden, wo gemeinsam deutsche Speisen und Gerichte aus den verschiedenen Herkunftsländern gekocht und an einem großen Tisch gemeinsam gegessen werden. Dabei soll insbesondere in Hinblick auf junge männliche Flüchtlinge auch bewusst mit Stereotypen von Rollenaufgaben im Haushalt gebrochen werden. Das angrenzende Außengelände soll als neues soziokulturelles Zentrum zur Zusammenführung der Kulturen und der Generationen gestaltet und genutzt werden, um gegenseitige Vorurteile abzubauen. Dazu ist ein Bewegungspark mit Sitzgelegenheiten und Angeboten im Freien geplant.

Wie berichtet, soll das zentral im Heimerzheimer Ortskern gelegene Alte Kloster zu einem „Begegnungsort der Generationen“ werden. Offene Integrative Begegnungsstätte und Jugendarbeit, Großtagespflege, Altentagesstätte, Bürgerbüro der Gemeinde und Büro für beratende Dienste wie Seniorenbeauftragte, Jugendhilfe oder Migrationsdienst sollen in den verschiedenen Gebäudebereichen künftig ihre Heimat finden.

Ausgangspunkt für die Pläne ist der Auszug der Kinderkurse aus dem Anbau voraussichtlich im August 2017 und der Umzug in das neue Kindergartengebäude im Baugebiet „An der Swist“.

Für den Ausbau als Integrative Begegnungsstätte und die Jugendarbeit dort sind Fördermittel in Höhe von 175 840 Euro inklusive Teilfinanzierung einer Sozialarbeiterstelle bewilligt aus dem Programm „Hilfen im Städtebau zur Integration von Flüchtlingen“ im Rahmen des Sonderprogramms Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Zwischenzeitlich hat die Verwaltung Prüfaufträge abgearbeitet und jetzt dem GSKS berichtet. Für die „Herausforderung Barrierefreiheit“ des Gebäudekomplexes sei mit dem Architekturbüro Concavis aus Bornheim als praktikable Lösung ein außenliegender Aufzug ermittelt und mit der Unteren Bauaufsichtsbehörde besprochen worden, so die Bürgermeisterin. In den oberen Geschossen des Alten Klosters müssen neue WC-Anlagen geschaffen werden, um Barrierefreiheit zu erreichen.

Weil die derzeitige Fluchtwegsituation durch das Holztreppenhaus des Anbaus nicht den brandschutztechnischen Anforderungen entspricht, ist als zweiter Rettungsweg und Fluchttreppe eine Podest-Treppe auf der Grünfläche hinter dem Alten Kloster vorgesehen. Es werde noch geprüft, ob auch eine andere Treppenform möglich wäre, wie zum Beispiel parallel zum Baukörper.

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