Seniorenwohnen in Heimerzheim Neuer Betreiber ist gefunden

Swisttal/Winsen · Nach Verzögerungen scheint das Projekt für Seniorenwohnen in Heimerzheim nun gesichert zu sein. Ein neuer Betreiber und Investor ist gefunden.

 So soll die neue Senioreneinrichtung samt Restaurant von der Kölner Straße aus gesehen aussehen.

So soll die neue Senioreneinrichtung samt Restaurant von der Kölner Straße aus gesehen aussehen.

Foto: privat

Ruhig war es zwischenzeitlich geworden um den beabsichtigten Bau einer Seniorenresidenz in Heimerzheim. Auf dem Gelände des früheren Plus-Marktes, zwischen Kölner Straße und Gartenstraße gelegen, sollten sich nach den ursprünglichen Plänen von Projektentwickler Heinrich Doll von dem in Bonn und Offenbach ansässigen Unternehmen Forster & Co. bereits im Frühjahr dieses Jahres die Bagger zu schaffen machen, um die zum Schandfleck verkommene, lang leerstehende Einzelhandelsimmobilie abzureißen.

Doch: Nach monatelangen Verzögerungen können die Seniorenwohnungen jetzt offenbar gebaut werden. Wie der General-Anzeiger erfuhr, ist ein neuer Betreiber und Investor für die Seniorenresidenz gefunden.

„Es ist wichtig, dass nun Ruhe in die Sache einkehrt“, sagte Doll im Gespräch mit dem GA. Die Lindhorst-Gruppe mit Sitz in Winsen an der Aller baut jetzt die Pflegeeinrichtung, die zur Lindhorst-Gruppe gehörende Mediko Pflege- und Gesundheitszentren GmbH betreibt das Objekt. Die Verträge seien schon unterschrieben.

Im Rhein-Sieg Kreis ist Mediko als Betreiber bereits mit Häusern in Niederkassel-Mondorf und in Lülsdorf vertreten. Für eine weitere Einrichtung im Sankt Augustiner Zentrum ist der Bauantrag gestellt. Nun soll mit Heimerzheim ein weiterer Standort dazukommen. „Die vorliegende Planung wird weitgehend übernommen, so dass auch hier der Bauantrag in Kürze eingereicht werden kann“, erklärte Doll.

"Etwa ein Jahr später als geplant"

Der Baubeginn ist für Anfang 2017 und die Eröffnung für Mitte 2018 geplant. „Somit sind wir etwa ein Jahr später als geplant.“ Wegen der monatelangen Verzögerung hatte die Bank der Grundstückseigentümer bereits die Zwangsversteigerung beantragt. Die sei jetzt abgewendet, so der Projektentwickler.

Grund des Aufschubs: Forster und Co. hat die bestehende Zusammenarbeit mit dem ursprünglich vorgesehenen Betreiber, der Gut Köttenich GmbH aus Aldenhoven aufgekündigt. „Trotz bestehender Verträge war mit dem vorgesehenen Betreiber kein Weiterkommen möglich, so dass wir zum 31. März vom Pachtvertrag zurückgetreten sind“, meinte Doll. Birgit Strack von der Gut Köttenich GmbH, die das Projekt betreut, war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Wie Susanne Thon, Geschäftsführerin von Mediko NRW, dem GA auf Anfrage bestätigte, soll die beabsichtigte Größe der Pflegeeinrichtung mit 80 Betten beibehalten werden. „Wir haben uns kurzfristig geeinigt“, sagte Thon. Zwar werde ein Architekt des Unternehmens die bestehenden Baupläne noch einmal in Augenschein nehmen, dabei ginge es allerdings primär darum, dass die Einrichtung über ein Restaurant, eine eigene Küche und über große Aufenthaltsräume verfüge, wie es in den Häusern der Mediko Standard sei.

"60 bis 80 neue Arbeitsplätze"

Auch die Häuser für Betreutes Wohnen mit 30 Wohnungen an der Kirchstraße 4 bis 12 und ein Praxisgebäude an der Kölner Straße 42 sollen realisiert werden. Und: „Wir werden mit steigender Belegung 60 bis 80 neue Arbeitsplätze in Heimerzheim schaffen“, erklärte Thon. Die Lindhorst-Gruppe investiere rund fünf Millionen Euro in das Vorhaben.

Bereits wenige Tage nach der Vertragsauflösung mit der Gut Köttenich GmbH hätten binnen Kürze vier Betreiber ernsthaftes Interesse bekundet, berichtete Doll. „Mit der Lindhorst-Gruppe führten wir Mitte April das erste Gespräch, sechs Wochen später wurden die Verträge für die Übernahme der Pflegeeinrichtung unterzeichnet.“ Sobald die Baupläne überarbeitet sind, soll der Bauantrag gestellt werden.

Am Donnerstag, 23. Juni, stellt Heinrich Doll die geänderten Pläne im Swisttaler Planungs- und Verkehrsausschuss vor. Beginn der Sitzung ist um 17.30 Uhr im Ratssaal in Ludendorf, Rathausstraße.

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