Der Star ist gefährdet Naturschutz in Dünstekoven

SWISTTAL-DÜNSTEKOVEN · Der Naturschutzbund Deutschland bringt im Dünstekovener Biotop Brutkästen für Stare an. Denn die Vogelart ist gefährdet.

 Peter Meyer vom Nabu Bonn hat im Dünstekovener Biotop Brutkästen für Stare angebracht.

Peter Meyer vom Nabu Bonn hat im Dünstekovener Biotop Brutkästen für Stare angebracht.

Foto: Axel Vogel

Er ist eine elegante Erscheinung und ein begnadeter Imitator von anderen Geräuschen oder Vogelstimmen. Die Rede ist vom „Sturnus vulgaris“, auch bekannt unter dem Namen Star. Stare gehören zwar zu den häufigsten Vogelarten, die sich gerne in der Nähe von menschlichen Siedlungen oder Kulturlandschaften aufhalten, doch ihr Bestand ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. In seinem Biotop bei Dünstekoven hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) daher besondere Nistmöglichkeiten geschaffen.

Nicht umsonst ist der Star Vogel des Jahres 2018: Die Vogelart ist gefährdet. Hauptgründe für den Rückgang der Population seien das Verschwinden der Lebensräume und der Nahrungsangebote erklärt Peter Meyer, zweiter Vorsitzender des Nabu in Bonn. Bundesweit gehe man noch von durchschnittlich 3,65 Millionen Brutpaaren aus. In NRW seien es 155 000 bis 200 000, doch die Zahl täusche, denn nach Nabu-Informationen sei der Bestand seit der Jahrtausendwende um bis zu 80 Prozent geschrumpft.

Stare kämpfen mit Nahrungsengpässen

Stare ernähren sich hauptsächlich von Insekten und Würmern, im Sommer kommen noch pflanzliche Nahrungsquellen hinzu. „Die industrielle Landwirtschaft trägt durch den Einsatz von Pestiziden und den Anbau von Monokulturen dazu bei, dass Insekten immer weniger zu finden sind. Auch die intensive Viehhaltung in geschlossenen Ställen stellt ein Problem für die Nahrungsversorgung da, denn der Mist von grasenden Weidetieren ist ein wichtiges Lockmittel für allerlei Insekten“, so Meyer. Aber auch das Verschwinden von heimischen fruchttragenden Gehölzen in den Gärten führe bei den Staren zu Nahrungsengpässen. Neben dem Nahrungsmangel würden auch die Brutmöglichkeiten immer weniger, da Bäume in Wäldern gefällt werden oder für Bauvorhaben weichen müssen.

Zum Schutz der Tiere könne jeder beitragen, sagt der Experte – etwa, indem man bei der nächsten Gartenbepflanzung auf exotische Gewächse verzichtet und zu heimischen Gehölzen greift, die als Nahrungsquelle dienen, oder indem man einen Starenkasten im Garten aufhängt und so einem Vogelpaar eine Brutmöglichkeit sichert. Letzteres hat der Nabu selbst nun in der Station im Biotop bei Dünstekoven getan.

Mehr Informationen gibt es im Internet auf www.nabu-bonn.de

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