Eltern-Taxis an Swisttaler Grundschulen Mehr Sicherheit oder nur bequem für die Erwachsenen?

SWISTTAL · Schulausschuss sieht spezielle Eltern-Taxi-Wartezonen vor Swisttaler Grundschulen kritisch. Den Schulleitern wäre sogar ein Halteverbot lieber, um die Kinder vor dem Verkehr zu schützen.

 Weiter Weg, gefährlicher Verkehr, schlechtes Wetter – Eltern haben viele Gründe, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen. FOTO: DPA

Weiter Weg, gefährlicher Verkehr, schlechtes Wetter – Eltern haben viele Gründe, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen. FOTO: DPA

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Die Einrichtung von Eltern-Taxi-Wartezonen an den drei Swisttaler Grundschulen sahen Fraktionen und Schulleitungen im jüngsten Schulausschuss kritisch. Um aber verlässliche Aussagen dazu zu erhalten, soll die Verwaltung mit den Schulleitungen jeder der Grundschulen die Sache erörtern, sich fachliche Unterstützung von Mobilitätsspezialisten des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) ebenso holen wie der örtlichen Polizeibeamten und vom Straßenverkehrsamt. Über das Ergebnis soll dann der Schulausschuss wieder informiert werden. Die CDU-Fraktion hatte vor dem Hintergrund des erfolgreichen Beispiels in Bergisch Gladbach und „zur weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit“ eine „Bedarfs- und Kostenprüfung“ für Eltern-Taxi-Wartezonen an den Grundschulen beantragt.

In der Flächengemeinde Swisttal seien „die Schulen in der Regel zumindest für die jüngsten Schüler nicht zu Fuß zu erreichen, sollte ein Schulbus mal verpasst worden sein“. In entsprechend markierten Eltern-Taxi-Wartezonen sollten Eltern im Kurzparkmodus ihre Kinder sicher zur Schule bringen können. Gelbe Fußabdrücke würden den Kindern den Weg von der Haltezone zum Schulgebäude weisen. „Es geht uns einfach nur um die Prüfung, ob so etwas in Swisttal sinnvoll wäre und ob es der Sicherheit der Kinder dienen würde“, begründete Bernd Großmann den CDU-Antrag.

Halteverbot bevorzugt

Für die Buschhovener Grundschule sprach sich deren Leiterin Heike Schwabenbauer eindeutig dagegen aus: „Für unsere Schule bringt das null. Wenn man uns fragen würde, würde ich eher für ein Halteverbot vor der Schule plädieren und entsprechende Kontrollen und Sanktionen.“ Jürgen Lammertz (FDP) meinte: „Selbst wenn die Wartezonen eingerichtet würden, fürchte ich, dass sie nicht angenommen werden. Eltern wollen möglichst nahe an die Schule heranfahren.“ Tobias Leuning (SPD) sah den Vorschlag „auch skeptisch“, plädierte aber dennoch für eine Prüfung mit den entsprechenden Behörden, um belastbare Aussagen treffen zu können.

Der Schulleiter der Grundschule Odendorf, Christian Kaiser, hatte das Thema bereits mit dem Bezirkspolizeibeamten angesprochen. Dieser sei der Ansicht, dass in Odendorf ein Extra-Parkplatz nicht nötig sei. Allerdings würde der Polizei die Änderung des derzeit geltenden eingeschränkten Halteverbots in ein Halteverbot mit durchgezogener Linie Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Darüber hinaus haben Eltern die Möglichkeit auf dem wenige Meter entfernten Zehnthofplatz zu halten und ihre Kinder aussteigen zu lassen. Sinnvoll wäre es, einen Zebrastreifen vom Zehnthofplatz auf die Kirchenseite einzurichten. Wie Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner sagte, sei dort ein Zebrastreifen beantragt, der beim nächsten Verkehrstermin thematisiert werden solle.

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