Erweiterung der Grundschule Kritik an der Schulwegplanung in Odendorf

SWISTTAL-ODENDORF · Ein neuer Weg vom Bus zu Schule, mehr Verkehr für die Anwohner, Einschränkungen für den Sportverein – die Erweiterung der Grundschule „Am Zehnthof“ in Odendorf betrifft viele Parteien. Bei der Vorstellung der Baupläne gab es daher teils heftige Diskussionen.

Darüber, dass die Schule erweitert werden muss, ist längst entschieden. Bei einer Info-Versammlung im Odendorfer Dorfsaal stellte Architekt Christoph Rütter die ersten Baupläne vor. Bei dem Gebäude bietet sich eine Aufstockung im Mittelteil an, die je nach Planung sechs bis acht weitere Räume bringen wird. Allerdings muss der Schulbetrieb für die Dauer der Bauarbeiten, ein ganzes Schuljahr, verlegt werden.

Die Gemeinde Swisttal sieht einen Containerbau auf einer Wiese oberhalb des Sportplatzes am Ende der Straße „In der Freiheit“ vor. Für den Ersatzstandort hatte die Gemeinde laut Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (CDU) mehrere Alternativen geprüft. Die Entscheidung fiel unter anderem wegen der Nähe zur großen Turnhalle.

Sorgen macht den Anwohnern in der Freiheit“ jetzt allerdings das zu befürchtende Verkehrsaufkommen, wenn Eltern ihre Kinder zum Unterricht fahren. Die Gemeinde hat nachzählen lassen und kam auf rund 60 Eltern-Pkw, Anwohner der Schule bezweifelten diese Zahl. Immerhin ist eine mögliche Einbahnstraßenregelung in der Freiheit vom Tisch. Sie wäre nötig, wenn Schulbusse dort entlang geführt würden.

Die Bushaltestelle für die auswärtigen Kinder bleibt aber am bisherigen Standort. Von dort sollen die Grundschüler entlang der Flamersheimer Straße bis „Am Sportplatz“ gehen, vorbei an der Turnhalle, über die Orbachbrücke und durch einen Seitenweg der Freiheit. Ein Fußweg von mindestens zehn Minuten, an dem die Verkehrsbetriebe die Busfahrtzeiten anpassen würden. Kinder aus dem Ortsteil jenseits der Flamersheimer Straße müssten ebenfalls dort entlang.

Planung stößt auf Kritik

Diese Planung stieß bei den Eltern auf Kritik. Die Brücke über den Orbach sei im Winter sehr glatt, das Waldstück bei Sturm nicht ungefährlich, der Weg matschig und dunkel. In der kurzen Straße „Am Sportplatz“ gibt es zudem keinen Fußweg. Mehrfach sagten Eltern, angesichts eines gefährlicheren Schulweges würden sie ihre Kinder eher mit dem Auto bringen – was wiederum die Anwohner nicht gerne hörten. Bürgermeisterin Kalkbrenner betonte, alle Kritikpunkte aufzunehmen und gegebenenfalls den Schulweg herrichten zu lassen. „Natürlich werden die Anwohner mit dem Verkehr belastet, aber es ist ein überschaubarer Zeitraum“, sagte sie.

Hier hakten die Anwohner nach: Nicht nur Bauverzögerungen befürchten sie, sondern auch die Möglichkeit, dass die Containerschule anschließend anderweitig genutzt werden könnte. Zumindest letzteres schloss Kalkbrenner aus. Eine Wohnnutzung sei rechtlich an diesem Ort gar nicht möglich, außerdem seien die Container nur gemietet.

Was die Anwohner ebenfalls ärgerte, war die aus ihrer Sicht mangelnde Kommunikation. So hatten einige von der geplanten Schulverlegung nichts gewusst. Eine Einladung zur Informationsveranstaltung hatten nur die Bürger der „Steinbachstraße“ und der Straße „In der Freiheit“ erhalten. Doch zumindest ein Teil der Orbachstraße und der nahe Köpengarten werden ebenfalls betroffen sein. Schule und Kindergärten hatten die Eltern der Klassen eins bis drei sowie kommender Grundschüler informiert.

Vereinsmitglieder befürchten Vereinsschwund

In großer Zahl vertreten waren auch Mitglieder des TuS Odendorf. Sie machen sich Sorgen um den Spielbetrieb auf dem Sportplatz. Denn der Bereich, auf dem die Containerschule stehen soll, ist derzeit als Parkfläche gerade für auswärtige Mannschaften notwendig. Zwar sehen die aktuellen Pläne vor, einen Teil der Parkplätze zu erhalten, doch das schien aus Sicht des Vereins nicht ausreichend. Auch befürchteten die Vereinsmitglieder, viele Sportgruppen zu verlieren, wenn die kleine Turnhalle an der Grundschule während der Bauphase ein Jahr lang nicht genutzt werden kann. Hier soll geprüft werden, ob die Halle früher wieder freigegeben wird.

„Um eines kommen wir nicht herum: Wir müssen es machen“, betonte Kalkbrenner. Abgeschlossen sind die Diskussionen damit indes noch nicht. Anwohner und Eltern baten um weitere Informationsveranstaltungen, wenn es zu den genannten Problempunkten erste Lösungsvorschläge gibt.

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