Kommentar zur Integration Kennenlernen durch Praktika

Meinung | Swisttal · Nach der ersten, grundlegenden Versorgung der Flüchtlinge mit dem Allernotwendigsten, steht nun die Aufgabe der Integration. Wichtige Faktoren dabei sind Jobs und Wohnungen. Doch da stoßen viele anerkannte Flüchtlinge auf Schwierigkeiten. Potenzielle Arbeitgeber könnten aber mit Praktika die jungen Leute und ihre Qualifikationen kennenlernen.

Die Situation der anerkannten Flüchtlinge in Heimerzheim steht exemplarisch für viele andere Orte in der Region, ja in ganz Deutschland. Die jungen Männer kommen aus Syrien, wo seit Jahren ein schrecklicher Krieg tobt. Ihrem Antrag auf Asyl wurde stattgegeben.

Jetzt steht der nächste Schritt an: Nach Unterbringung und Versorgung durch die Kommunen geht es nun für jeden Einzelnen darum, mehr und mehr auf eigenen Beinen zu stehen, Wohnung und Arbeit zu finden. Dies ist nicht leicht auf einem Markt, der zu wenig Sozialwohnungen und Jobs bietet. Aber es ist der einzige Weg, dem perspektivlosen Nichtstun in den Gemeinschaftsunterkünften zu entgehen.

Auf dem Arbeitsmarkt werden zwar Fachkräfte gesucht, aber viele Arbeitgeber trauen offenbar der Qualifikation der Flüchtlinge nicht. Dieses mögliche Misstrauen kann durch Praktika abgebaut werden. Unternehmen und Praktikant lernen sich kennen, können vielleicht sogar eine längere Zusammenarbeit vereinbaren.

Voraussetzung für diese Vorgehensweise ist auf der einen Seite ein Vertrauensvorschuss des Arbeitgebers, auf der anderen Seite Qualifikation und Einsatzfreude des Mitarbeiters sowie die Bereitschaft, möglichst schnell die deutsche Sprache zu erlernen. Dies dient im Übrigen auch der Teilnahme an einer demokratischen Gesellschaft.

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