Jecke Comedy Hans Süper und die Flitsch in Swisttal

SWISTTAL-OLLHEIM · Der 82-Jährige begeistert sein Publikum in Ollheim bei einem seiner seltenen Auftritte und bekommt dafür stehende Ovationen. Vor dem Blödel-Barden tritt die kölsche Sängerin Nadine Fiegen auf.

 Das Domhätzje Nadine Fiegen singt solo in Ollheim.

Das Domhätzje Nadine Fiegen singt solo in Ollheim.

Foto: Axel Vogel

„Mein Name ist Hans Süper, nicht Michael Jackson. Ävver schön, die Standing Ovations.“ Hans Süper wäre nicht Hans Süper, wenn er den begeisterten Empfang schon bei seinem Gang auf die Bühne des Dorfsaals Ollheim einfach nur würdevoll entgegengenommen hätte. Da fiel der inzwischen 82-jährigen kölschen Bühnenlegende doch gleich ein, dass er das schon einmal bei einem früheren Auftritt erlebt hatte – und damals nach einer halben Stunde Standing Ovations feststellen musste „dat keen Stöhl en dem Saal wore“.

„Wahnsennisch joot dropp“ war „dä Mann met dä Flitsch“ bei einem seiner handverlesen seltenen Auftritte. Die hohen Erwartungen der Fans im ausverkauften Dorfsaal Ollheim wurden rundum erfüllt: Zwischen den Begeisterungsstürmen zu Beginn und am Schluss des Abends blieben keine Wünsche offen, sodass Publikum und Organisatoren dem Abend vollkommen zu Recht das Etikett „Mega“ verliehen.

Geschickt gespannt hatten die Initiatoren Dirk „Lü“ Lüssem und Björn Zimmer von der Karnevalsagentur „Swist Event“ den Spannungsbogen. Denn was ein echter Star ist, der hat natürlich seine „Vorgruppe“. Im Fall des Kultkölners in Person der jungen Sängerin Nadine Fiegen, eine Hälfte des inzwischen aufgelösten Duos Domhätzjer, über die Süper „jett de Hand drövver hält“, wie Lüssem sagte.

Publikum war begeistert

Sie brachte das Publikum mit kölschen Liedern in Stimmung. Und nach ihrem Auftritt kam keineswegs gleich Süper. Erst einmal Pause. Aber dann endlich: Süper. Seine Lieder mischte „dä Mann met dä Flitsch“ mit seinen charakteristischen humorvollen Verzällscher. Zum Beispiel über seinen „Partner Theo“, der an dem Abend nicht habe mitkommen können.

Typisch bei Theo: seine langsame Art zu sprechen, die nur noch von seiner Schwester übertroffen wird: „Bis die mal Nein gesagt hat, da war sie schon im dritten Monat“. Auch schwarzer Humor ist Süpers Metier. Zum Beispiel über die Zeit nach dem Krieg: „Mir hatte joh nix.“ Der Junge der Familie sollte zur Erstkommunion gehen, es war aber kein Geld für einen schwarzen Anzug da. Die rettende Idee: „Dä schwatze Aanzoch vom Opa. Doh hann se demm Jong en Schöpp jejovve….“ Süper brauchte den Satz gar nicht zu beenden. Das Publikum johlte. Und noch lauter als er sagte: „Dä hatt de Vekeete ussjejraave. Dä hatt ene wieße Aanzoch aan.“

Musikalisch erzählte Süper von einem Zuhause, wo es hoch herging: „Me hann vell Krach jehatt, vell Zoff bei ons deheem, wenn bei ons de Döppe klinge, öss de Deuvel loss.“ Man hatte das Geschehen gleich bildlich vor Augen, als Süper sang, wie „dä Aal de Bilderrahme ömm de Hals“ hatte, eben „trautes Heim, Glück allein, so ging alles aus dem Leim.“ Sein begeistertes Publikum war textsicher bei allen seinen Liedern, mit denen der 82-Jährige auch so manche Lebensweisheit transportierte, wie diese: „Jöck ess schlemme wie Ping“ (Juckreiz ist schlimmer als Schmerz), ist aber noch steigerungsfähig: „Me lööv wie oppjedräht erömm, wenn me sich net kratze kann, joh dann öss et noch ehmol su schlemm“ (Man läuft wie aufgedreht herum, wenn man sich nicht kratzen kann, ja, dann ist es noch einmal so schlimm).

Die leisen Töne kann Hans Süper aber auch, wie er mit dem Klassiker: „Isch benn ene kölsche Jong, onn donn jään laache“ zeigte. Sein Publikum sang leise den etwas wehmütigen Text mit. Um nach dem emotionalen Schlussakkord eine Sekunde zu verharren und ihm dann mit stehenden Ovationen seine uneingeschränkte Anerkennung zu zollen.

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