Regionalwettbewerb "Jugend debattiert" Finale in der Georg-von-Boeselager-Schule in Heimerzheim

SWISTTAL · Sollten Jugendliche erst ab 16 Jahren Mobiltelefone benutzen dürfen? Ben Schlösser von der Kaiserin-Theophanu-Schule Köln vertrat diese Ansicht genauso wie Nina Wickel von der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule Bonn-Bad Godesberg.

 Mobiltelefone erst ab 16 Jahren? Darüber diskutierten (v.l.) Nelson Frey, Emiliy Marte, Nina Wickel und Ben Schlösser.

Mobiltelefone erst ab 16 Jahren? Darüber diskutierten (v.l.) Nelson Frey, Emiliy Marte, Nina Wickel und Ben Schlösser.

Foto: Henry

Handys lenken ab von Wichtigerem, erklärten sie, um auch Emily Marte, ebenfalls von der Elisabeth-Selbert-Schule, und Nelson Frey vom Lessing-Gymnasium Köln zu überzeugen. Denn Emily und Nelson vertraten in der Finaldebatte der Sekundarstufe I des Regionalwettbewerbs "Jugend debattiert" die Contra-Position und argumentierten gegen ein Verbot. 93 Prozent aller Jugendlichen besitzen ein Handy, wusste Emily, die lieber über die Gefahren aufklären als ein Verbot aussprechen wollte.

Dass keiner beim Debattieren sein Zeitlimit überschreitet, darauf achtete ein Zeitnehmer. Für Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft verteilte die fünfköpfige Jury Punkte. Das Finale in seiner Altersklasse konnte schließlich Emily Marte vor Nelson Frey für sich entscheiden.

In der Finalrunde der Sekundarstufe II siegte Ingo Raetz (Gesamtschule Beuel). Zweite wurde Yare Baker (Siegtal-Gymnasium Eitorf). Mit ihnen debattierten Lukas Unking (Gesamtschule Beuel) und Christian Krämer (Werner-von-Siemens-Berufskolleg Köln) zum Thema "Sollten Sportler der Nationalmannschaft zum Mitsingen der Hymne verpflichtet sein?".

Insgesamt 24 Debattanten aus neun Schulen traten bei der Veranstaltung in der Georg-von-Boeselager-Schule in Heimerzheim am Mittwochvormittag gegeneinander an. Die Sieger werden beim Landeswettbewerb in Düsseldorf mitmachen. In einer zweimonatigen Unterrichtsreihe waren auch Swisttaler Neunt- und Zehntklässler aufs Debattieren vorbereitet worden. "Unsere Schüler sollen nicht nur die eigene Meinung vertreten, sondern sich auch in die Gegenposition hineindenken lernen", erläuterte Konrektorin Barbara Ulbrich.

Auch ihre Schüler zogen eine positive Bilanz, obwohl sie es nicht ins Finale geschafft hatten. "Man lernt beim Debattieren dazu", erklärte der 17 Jahre alte Max Ulte. Zudem gewinne man Sicherheit und übe professionelleres Formulieren, ganz anders als im Gespräch mit Gleichaltrigen, ergänzte die 16 Jahre alte Eden Nieß. Die beiden Schulsieger gaben sich fair geschlagen. Ihre Kontrahenten hätten über mehr Sachkenntnis verfügt, räumten sie ein.

Als eines von insgesamt 24 Jury-Mitgliedern fungierte Neuntklässler Erik Rennertz, dem Debattieren vor allem wegen des Austauschs untereinander einfach Spaß mache. Ebenfalls als Juror nahm Bernd Kreuer für die Gemeinde Swisttal teil. "Für oder gegen eine Sache zu streiten, wird euch ein Leben lang begleiten", gab Kreuer den Jugendlichen mit auf den Weg. Debattieren sei "eine Urform der Demokratie".

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