Michael Eschweiler beim Pabst Ein Karnevalsorden für den Papst

Swisttal-Heimerzheim · Pfarrer Michael Eschweiler lebt in Heimerzheim und ist bekannt für seine Mundartmessen. Jetzt nahm er an einer Morgenmesse des Heiligen Vaters in Rom teil und konnte sogar einige Minuten mit ihm sprechen.

 Der Papst segnet Pfarrer Michael Eschweiler.

Der Papst segnet Pfarrer Michael Eschweiler.

Foto: Eschweiler

Als Gastgeschenk hatte er für Pabst Franziskus eine Karnevalsmütze der Willi-Ostermann-Gesellschaft und einen Orden der "Treuen Husaren" im Gepäck.

Michael Eschweiler hat sich einen Herzenswunsch erfüllt, der während seiner Krankheitsgeschichte – er leidet an Krebs – entstanden ist. Der 64-jährige Pfarrer, der in Rösberg aufwuchs, in Heimerzheim lebt, in Wuppertal als Krankenhausseelsorger arbeitet und für seine Mundartmessen bekannt ist, nahm an einer Morgenmesse in Rom teil, die Papst Franziskus zelebrierte.

Der ehemalige Abtprimus der Benediktiner, Notker Wolf, den Eschweiler vor einigen Jahren in Rom kennengelernt hatte, vermittelte die Teilnahme an der Messe im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Der Papst zelebriert sie vier Mal in der Woche vor einem eingeladenen Kreis von jeweils etwa 50 Personen.

„Die Messe war schlicht, der Papst hat sie ohne Stab und Mitra gefeiert“, berichtet Eschweiler. Die Predigt hielt Franziskus frei. Thema war das Tagesevangelium über den heiligen Martin. Das Teilen des Mantels stehe auch heute noch für Solidarität und Nächstenliebe.

Nach der Messe hatte Eschweiler bei einem Empfang die Gelegenheit, einige Minuten mit dem Papst zu sprechen. Der aus Argentinien stammende Franziskus spricht und versteht sehr gut deutsch.

Karnevalsmütze und Orden überreicht

Weil die Messe am 11.11. stattfand, überreichte Eschweiler dem Heiligen Vater eine Karnevalsmütze der Kölner Willi-Ostermann-Gesellschaft und einen Orden des Kölner Traditionscorps „Treuer Husar“, bei dem der Ludendorfer Dirk Lüssem als Literat fungiert. Für die Treuen Husaren zelebriert Michael Eschweiler den Gottesdienst vor dem Corps-Appell zu Beginn jeder Session.

Der Geistliche erläuterte dem Papst auch die Bedeutung der Mütze und des Ordens und versorgte ihn mit ein paar allgemeinen Informationen über das Kölner Karnevalsbrauchtum.

„Der Karneval war ihm als Südamerikaner natürlich vertraut“, sagt Eschweiler. Außerdem schenkte er ihm sein Buch „Finde deinen Weg und geh'“, in dem er seine Eindrücke auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela verarbeitet hat. „Der Papst war sehr interessiert und fragte nach, wie es mir auf dem Camino ergangen ist“, so Eschweiler. Zum Abschluss des Gesprächs habe der Papst „Bete für mich“ zu ihm gesagt. „Das hat mich sehr bewegt.“

"Glücklich und dankbar"

„Der Papst war offen, zugewandt, er hat sich über die Geschenke gefreut“, berichtet Eschweiler. Er selbst sei vor der Begegnung nicht nervös gewesen. „Nun bin ich glücklich und dankbar. Es wird lange dauern, bis ich diesen Tag verarbeitet habe. Man kann das gar nicht richtig in Worte fassen.“ Auf jeden Fall nehme er als Impuls für sein Leben mit, dem Papst in dessen Bescheidenheit und Einfachheit zu folgen.

Nächster Herzenswunsch von Michael Eschweiler ist ein Besuch im Ort Brescello am Ufer des Po. In dem Dorf, das heute 5600 Einwohner zählt, wurden in den 50er Jahren die Don-Camillo-Filme gedreht. Zuvor will Eschweiler in zwei Wochen sein neues Buch „Geh’ leichten Herzens durch das Jahr – Botschaften für den Alltag“ veröffentlichen.

Nach dem Weihnachtsfest möchte sich der humorvolle Geistliche auch wieder im Karneval tummeln, Sitzungen besuchen und im Kölner Rosenmontagszug mit seiner Gesellschaft „Mir blieve zosamme“ mitgehen.

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