Kleinkunst in Morenhoven Eifel-Gäng begeistert bei den Kabarett-Tagen

Swisttal-Morenhoven · Bei den Morenhovener Kabarett-Tagen begeisterte die Eifel-Gäng vor ausverkauftem Saal. Die 31. Ausgabe war wieder mal ein Garant für hochkarätig besetzte Veranstaltungen.

Nicht nur Kenner der Szene wissen, dass die Morenhovener Kabarett-Tage ein Garant für hochkarätig besetzte Veranstaltungen sind und Größen wie Dieter Nuhr, Volker Pispers und Konrad Beikircher zu den alten Hasen auf der Bühne im Kreaforum zählen. Wer den Auftritt der Eifel-Gäng im Vorfeld als Geheimtipp wertete, wurde im ausverkauften Saal schnell eines Besseren belehrt, als er die große Zahl der Besucher, die von der Eifel-Gäng als Wiederholungstäter enttarnt wurden, wahrnahm.

Das Künstlertrio – Ralf Kramp, Manfred Lang und Günter Hochgürtel – , das seine Bühnenpräsens aus Liebhaberei betreibt, verstand es in Perfektion, dem Publikum mit ihrem zumeist in Mundart gehaltenen Programm einen überaus gelungenen und kurzweiligen Abend zu bescheren. Das wortwitzige Spektakel kam mal tiefgründig, mal skurril daher und gab – gesungen, gelesen und vorgetragen – eine Hommage an ihre Heimat, die Eifel.

Der humoristische Bogen wurde weit gespannt, und die von der Gang abgeschickten, scharfzüngigen Pfeile verfehlten ihr Ziel nie. Dabei wurden die Zuschauer in ein Wechselbad von Lachsalven und Melancholie getaucht. Verhielten sich die Besucher einmal anders als von der Gang erwartet, wurde dafür gesorgt, dass das Publikum spurte: „Ihr sollt schunkeln, Ihr Schunkelmuffel“, knurrte Gangmitglied Ralf Kramp und half mit seiner Schrotflinte im Anschlag nach.

Währenddessen gab Eifel-Troubadour Günter Hochgürtel mit seiner Gitarre Balladen über ein Wiedersehen beim Klassentreffen, das Schicksal der Männer beim Einkaufsbummel oder einen Kneipenabend in der Dorfkneipe zum Besten.

Für humoristische Unterhaltung sorgte Ralf Kramp mit seinen Texten, in denen er mit viel Wortwitz und sprachlichen Doppeldeutigkeiten alles, was ihm vor die spitze Feder kommt, zu Tode kommen lässt. Dabei kam das Publikum nicht nur in den Genuss von Gedichten, in denen ein Weihnachtsbaum vor Wut Nadeln wirft. Seine mit viel schwarzem Humor geschriebenen Kurzgeschichten verdeutlichten den begeisterten Zuhörern, dass in jedem Mann doch etwas Gutes steckt – und sei es nur das Messer mit der hochwertigen Solinger Klinge.

Nicht minder humorvoll-skurril präsentierte sich Manfred Lang, der anekdotenreich und mit reichlich Wortspiel die Eifeler und ihre Religion auf die Schippe nahm. So erklärte er nicht nur, wie Gott die Sprache in die Eifel als kerneuropäische Zentralprovinz links vom Rhein brachte, sondern auch das Genesis-Buch – der Weltrekorde. Ein besonderes Vergnügen war es zu beobachten, mit welchem Spaß diese Eifler Boygroup bei der Sache ist und sich gegenseitig hochnimmt.

„Wir kennen uns schon seit Jahrzehnten von der gemeinsamen Arbeit in der Zeitungsbranche und machen das hier seit 2012 zusammen“, erinnert sich Günter Hochgürtel und erklärt, dass die Auftritte ursprünglich als Gag geplant waren. „Wir hatten jeder unser kleines Soloprogramm und haben uns dann zusammengetan und im Heimatort des anderen gespielt“, berichtet er über die Anfänge der Eifelgäng, die mittlerweile in der Region mehrfach im Jahr auftritt und bereits zum zweiten Mal als Gast auf der Morenhovener Bühne stand.

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