Traktorfreunde in Swisttal Der Eicher ist endlich fertig

Swisttal · Familie Cramer aus Odendorf hat aus einem 50 Jahre alten Traktor ein Schmuckstück gemacht. Der "Eicher 3007 Königstiger 1" sieht nach 1000 Stunden Arbeit aus wie neu.

 Haben den alten Trecker Marke Eicher 3007 Königstiger 1, Baujahr 1968 restauriert: Die Oldtimer-Freunde Swisttal-Odendorf um Hans-Günter Cramer (l.) und Sascha Macherey.

Haben den alten Trecker Marke Eicher 3007 Königstiger 1, Baujahr 1968 restauriert: Die Oldtimer-Freunde Swisttal-Odendorf um Hans-Günter Cramer (l.) und Sascha Macherey.

Foto: Axel Vogel

Im Mai war der Oldie-Trecker noch fast komplett in seine Einzelteile zerlegt. Genauer gesagt, hatten es Hans-Günter Cramer und seine Schwiegersöhne Ludwig Profittlich-Cramer sowie Sascha Macherey nach monatelanger Kleinarbeit bereits geschafft, dass Chassis des Eichers 3007 „Königstiger 1“, Baujahr 1968, originalgetreu wiederherzustellen. Der General-Anzeiger berichtete damals über das private Projekt der Odendorfer Familie, der es seit vielen Jahren Oldtimer, genauer das Anschaffen und Aufarbeiten alter Traktoren, angetan haben. Nicht von ungefähr ist die Familie auch Schwungrad der Oldtimer-Freunde Swisttal-Odendorf.

Mit der Wiederherstellung des Chassis wollten sich Cramer und seine Schwiegersöhne nicht zufrieden geben: Das Ziel war, den Eicher komplett und voll funktionstüchtig wieder zum Leben zu erwecken. Inzwischen ist es geschafft: Nach rund 1000 Arbeitsstunden steht der alte Trecker nun fix und fertig auf dem Hof der Familie in Odendorf – und sieht aus wie flammneu. Kein Wunder: An der knapp 50 Jahre alten Landmaschine ist jede Schraube neu.

Elf Trecker nannte die Familie Cramer bislang ihr Eigen, die meisten davon in Eigenarbeit restauriert. Nun ist mit dem Eicher 3007 das Dutzend voll. Vor drei Jahren hatte Hans-Günter Cramer den mehr oder weniger schrottreifen Traktor gekauft. Von Anfang an war klar: An dem Trecker muss so gut wie alles erneuert werden. Auch ein neuer 45 PS-Motor musste eingebaut werden, da der alte einen Riss im Block hatte.

In unterschiedlicher Intensität und Besetzung wurde seit zwei Jahren an dem Oldie geschraubt, mal einen kompletten Samstag, mal nur ein paar Stunden nach Feierabend. Zwar können Cramer und seine Schwiegersöhne derweil manches Ersatzteil selber fertigen. Doch eben nicht alles. Manches musste bestellt werden, wobei das Problem ist: Den eigentlichen Landmaschinen Hersteller Eicher, der 1936 von den Brüdern Josef und Albert Eicher im oberbayrischen Forstern gegründet worden war, gibt es längst nicht mehr.

Massey Ferguson hielt ab 1973 die Mehrheit am Unternehmen Eicher und verkaufte 1982 seine Anteile an den indischen Lizenznehmer Eicher Goodearth, erläutert Schwiegersohn Sascha Macherey die Firmengeschichte. Der 35-Jährige ist ebenfalls seit geraumer Zeit bekennender Treckerfan und hat viel Zeit in die Restaurierung des Eichers investiert. „Trotzdem bekommt man immer noch Ersatzteile, aber eben nicht alles.“ So habe er die gesamte Elektrik inklusive der Verlegung aller Kabel selber übernehmen müssen.

Am Ende lohnte aller Einsatz, denn der runderneuerte Eicher 3007 sieht nicht nur wie geleckt aus, sondern läuft auch wie geschmiert. Die erste Tour hat der Trecker bereits im Oktober erfolgreich absolviert. Macherey: „Wir waren beim Tag der offenen Höfe in Meckenheim-Gelsdorf.“ Natürlich wird das neue Schmuckstück der Familie Cramer auch beim Oldtimertreff in Odendorf im Frühjahr zu sehen sein.

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