Schützenfest Swisttal-Heimerzheim Der Brudermeister trifft den Vogel

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Werner Neubauer ist neuer König der Heimerzheimer Schützenbruderschaft. Er holte mit dem 167. Schuss den Vogel von der Stange. Der Krönungsball ist am 3. September.

Bei der Heimerzheimer Schützenbruderschaft existiert eine kuriose Tradition: Der neue König muss am Morgen nach dem Schützenfest die Toiletten des Schützenhauses putzen.

Diese Regel gilt ohne Ausnahme, auch wenn der König der Brudermeister ist. Und so machte sich Werner Neubauer – seiner Vorbildfunktion gerecht werdend – am Dienstagmorgen mit Putzeimer, Schrubber und Lappen an die Arbeit. Am Abend zuvor war er mit dem 167. Schuss Schützenkönig geworden.

Was die Heimerzheimer Schützen sich vornehmen, setzen sie auch um. Nachdem sie im vergangenen Jahr bis 2 Uhr in der Nacht auf den hölzernen Vogel geschossen hatten, ehe Sascha Dotten als König feststand, hatten sie diesmal einen leichteren Vogel aus gewachsenem Fichten- und Tannenholz gebaut. Zuständig dafür war Dotten selbst, von Beruf Zimmermann.

Und so kam es, wie es kommen sollte: Der letzte Rest des Vogels fiel zu einer noch zivilen Zeit von der Stange, als noch gut 250 bis 300 Zuschauer auf dem Platz ausharrten: um 22.30 Uhr.

Den entscheidenden Schuss hatte Brudermeister Werner Neubauer angesetzt, der damit zum ersten Mal König der Heimerzheimer Schützen wurde. Während Schützenbruder Peter Radermacher als Erster gratulierte, hatte Neubauers Frau Angelika noch gar nichts vom Glück ihres Mannes mitbekommen: Sie war im Service eingeteilt und bediente gerade die Gäste.

Nach der langen Gratulationstour schritt das neue Königspaar dann kurz vor Mitternacht zum Ehrentanz, umgeben von den Schützenbrüdern. „Das war überhaupt nicht geplant“, sagte der neue König, „nun ist ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen“.

Offiziell in Amt und Würden gesetzt werden Angelika und Werner Neubauer beim feierlichen Krönungsball am Samstag, 3. September. Neubauer, 62, stammt aus Pützchen, wo bereits sein Vater 1976 König war. 1998 zog der Bau-Ingenieur nach Heimerzheim, seit 2006 ist er Brudermeister.

Mit Hauptmann Willi Euskirchen, Hermann Esseling und Gottfried Krahforst, der bereits zwei Mal König war und bei einem Erfolg Kaiser geworden wäre, hatte sich Neubauer einen spannenden Wettbewerb geliefert. Den Kopf des Vogels holte Sascha Dotten herunter, den linken Flügel Gottfried Krahforst, den rechten Peter Radermacher. Schülerprinzessin wurde Sarah Buckesfeld, Jungschützenprinzessin Jennifer Kriesten, Bürgerkönigin Andrea Rang, Schützenliesel Petra Lunke.

Neubauer dankte den Bürgern, den Ortsvereinen und den befreundeten Bruderschaften für die rege Beteiligung am Schützenfest.

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