Historische Dokumente in Swisttal Das Swisttaler Archiv wächst

SWISTTAL · Die Swisttaler Bürger vervollständigen mit Dokumenten und Fotos das Swisttaler Geschichtsbuch. Die Gemeinde bedankte sich mit einem Nachmittag im Rathaus Ludendorf.

 Diese Swisttaler haben dem Archiv historische Dokumente zur Verfügung gestellt.

Diese Swisttaler haben dem Archiv historische Dokumente zur Verfügung gestellt.

Foto: Axel Vogel

Das Geschichtsbuch der Gemeinde Swisttal wächst. Und das dank zahlreicher Dokumente und Fotos von Swisttaler Bürgern. Als Dank hatte die Gemeinde jetzt alle Bürger, die im vergangenen Jahr Archivalien übertragen, gespendet, geschenkt, verkauft oder auf andere Weise zur Verfügung gestellt hatten, zum Dankeschön-Nachmittag ins Rathaus Ludendorf eingeladen.

Eines der Neuzugänge im Archiv ist das „Mitgliedergrundbuch der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) Ortsgruppe Heimerzheim, 1926-1944“, das der Heimerzheimer Georg Schmidberger im Jahr 2018 dem Swisttaler Gemeindearchiv geschenkt hatte. Vor dem 1. April 1933 zählte die NSDAP in Heimerzheim einschließlich der Dützhöfe und Kriegshoven nur 18 Mitglieder. Mit Stand 1944 zählte die gesamte NSDAP-Ortsgruppe Heimerzheim insgesamt 366 Personen, davon 337 Männer und 29 Frauen. 109 Männer waren beitragsfrei in der NSDAP, weil sie als Soldaten in der Wehrmacht dienten. „Festzustellen ist, dass es sich bei den Parteigängern, bis auf einige Ausnahmen, um Großbauern, Handwerker, Geschäftsinhaber, Gastwirte und andere Selbstständige handelte. Letzte Neuzugänge sind am 20. April 1944 – Führers Geburtstag – zu verzeichnen.“ So hat Schmidberger in seiner Auswertung des Mitgliedergrundbuches festgehalten, die er dem Archiv ebenfalls schenkte.

20 Swisttaler waren gekommen

Dies sind nur zwei der Neuzugänge, die Gemeindearchivarin Hanna Albers im vergangenen Jahr in ihre Obhut nehmen konnte. Beim Dankeschön-Nachmittag im Rathaus Ludendorf waren rund 20 Personen dabei. „Ich freue mich, dass die Runde so groß ist. Daran zeigt sich, wie viel unserem Archiv an Materialien überlassen wurde“, sagte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. „Mit den Dingen, die Sie an unser Archiv geben, tragen Sie dazu bei, das Geschichtsbuch unserer Gemeinde zu vervollständigen.“ Die Neuzugänge seien ganz unterschiedlicher Art, sagte Albers.

Gegenwart ist Teil der Geschichte

So hat etwa Toni Mauel, ehemaliger Obstbauer und passionierter Amateurfilmer aus Ollheim, selbst erstelltes Filmmaterial heimatgeschichtlichen Charakters in digitalisierter Form zur Verfügung gestellt, darunter auch ein Film über Swisttal und die nähere Umgebung von 1993. Urkunden, Kaufverträge, Festschriften von Vereinen, Foto-, Ansichts- und Postkartensammlungen gehören ebenso zu den neuen Dokumenten im Archiv sowie auch aktuelle Unterlagen wie zur ILEK-Projektgruppe Erneuerbare Energien, die Hermann Schlagheck dem Gemeindearchiv geschenkt hat. Denn, so Bürgermeisterin Kalkbrenner: „Was heute geschieht, ist in zehn Jahren auch wieder Teil unserer Geschichte.“

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