Integration Swisttal Flüchtlinge bauten Brunnen in Swisttal

Swisttal-Dünstekoven · Der große bunte Schmetterling im Garten des Offenen Treffs (OT) neben der Sankt Katharina-Kirche in Swisttal-Dünstekoven ist das Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Flüchtlingen und Einheimischen.

Die über zwei Meter hohe Holzkonstruktion mit einer Spannweite von mehreren Metern soll den von Kindergartenkindern bewirtschafteten Garten mit Regenwasser versorgen. Von den Flügeln fließt es durch den geschwungenen Rüssel am Kopf des Schmetterlings in zwei dreieckige Brunnentröge, die ineinander stehen.

Neun Monate lang planten, konstruierten und errichteten die Flüchtlinge zusammen mit dem Schreiner Thomas Bayer und Thomas Kühler von der katholischen Jugendagentur Bonn (KJA) die zugleich luftige und solide Wasserstelle.

Das Projekt wurde in der interkulturellen Begegnungsstätte Odendorf geplant und durch die Arbeitsgemeinschaft Offene Türen NRW finanziert.

Beitrag für gelungene Integration

Es sei auch ein Beleg für gelungene Integration, dafür, dass die jungen Männer aus Irak, Iran, Syrien und Albanien „bei uns angekommen sind“, sagte Bayer. Kühler unterstrich: „Das sind die eigentlichen Stars.“ Planung und Verwirklichung hätten in deren Händen gelegen. „Raimund und ich haben geguckt, dass es funktioniert.“

Das erste Modell, erzählt Bayer, wurde von den Neubürgern verworfen. Es erinnerte sie zu sehr an eine lästige Fliege. Und so wurden alle Entscheidungen demokratisch gefällt. Die integrative Maßnahme verlief „prozess- und ergebnisorientiert“ (Kühler). Kreisjugendpfarrer Thomas Taxacher segnete das Bauwerk und erinnerte mit einem Zitat aus dem Buch des Propheten Jesaia daran, dass sich Flüchtlingsgeschichten „wie ein roter Faden“ durch die Bibel ziehen. Zugleich segnete Taxacher auch eine von allen Beteiligten gepflanzte junge Eiche aus dem nordspanischen Guernica, das von deutschen Truppen 1937 zerbombt worden war.

Bayer zog eine Verbindung: Krieg und Hunger seien auch heute die Ursache für Flucht in Länder mit fremden Sprachen. „Wir haben gelernt, miteinander zu sprechen. Wir sind näher zusammengekommen“, sagte er. Das wurde dann gemütlich bei belegten Brötchen und Kaffee vertieft.

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