Dünstekoven Bürgerinitiative kämpft weiter gegen Windräder am Ortsrand

SWISTTAL-DÜNSTEKOVEN · Die Dünstekovener Bürgerinitiative, die sich gegen die Errichtung von Windrädern in Ortsnähe wendet, bekräftigt ihre Position vor der Sitzung des Swisttaler Planungsausschusses am Donnerstag, in der das Thema behandelt wird.

Die Politiker diskutieren dann die Anregungen und Bedenken, die bei der Gemeindeverwaltung bezüglich der Änderung des Flächennutzungsplans eingegangen sind. In diesem Änderungsverfahren soll überlegt werden, wo "Suchräume für Konzentrationszonen für Windkraftanlagen" ausgewiesen werden können.

Das macht die Gemeinde deshalb, um einen unkontrollierten "Wildwuchs" von Windrädern zu verhindern. Im Planungsausschuss werden Sachverständige zu Auswirkungen von Windrädern hinsichtlich Lärm, Städtebau und Naturschutz Stellung nehmen. Laut Gemeindesprecher Bernd Kreuer steht noch nicht fest, wo solche Konzentrationszonen entstehen könnten.

Laut Reinhard Schaefer von der Initiative hat diese alle Fraktionen, die Verwaltung sowie den Landrat schriftlich auf die Problematik hingewiesen für den Fall, dass zwischen Dünstekoven und der A61 eine Fläche für Windräder ausgewiesen würde. Man befürchte "eine erhebliche Minderung der Lebensqualität", heißt es im Brief an Landrat Frithjof Kühn.

Man sei nicht grundsätzlich gegen Windkraft, jedoch an dieser Stelle. Es könne nicht sein, dass Bürgermeister Eckhard Maack und die Gemeindeverwaltung die Voraussetzungen für 15 bis zu 200 Meter hohen Windräder schaffen. Es sei unverständlich, dass ein Bürgermeister "mitten in seinem schönen Gemeindegebiet, vor den Toren von Dünstekoven, eine solch gigantische Verschandelung der Landschaft auch nur in Erwägung zieht und nicht darauf drängt, am Rande der Flächengemeinde geeignete Flächen zu suchen".

Schaefer unterstützt den Vorschlag der Landtagsabgeordneten Ilka von Boeselager (CDU), Windräder in der Nähe der Dützhöfe aufzustellen. Dort herrsche genügend Wind, und sie würden niemanden stören. Aber leider habe das von der Gemeinde beauftragte Planungsbüro diese Alternative nicht geprüft. Die Bürgerinitiative hat Ende 2012 in Dünstekoven mehr als 200 Unterschriften gegen Windräder in Ortsnähe gesammelt und dem Bürgermeister sowie den Fraktionen übergeben. Sie werde sich weiter dafür einsetzen, diese "Fehlplanung" zu stoppen.

Allgemein bemängelt die Initiative, dass zur Aufstellung des Flächennutzungsplans für die Gemeinde Swisttal immer nur Teilflächennutzungspläne vorgestellt würden, bei denen wichtige Elemente aus den anderen Plänen fehlten. Auch was nach einer Erörterung mit den Einsprüchen und Anregungen geschehe, werde nicht öffentlich gemacht. So sei der Teilflächennutzungsplan für die Wohnbebauung in Dünstekoven um eine sehr große Fläche für die Wohnbebauung erweitert worden, ohne dass hierüber nähere Auskünfte erteilt würden.

Monika Wolf-Umhauer, Fraktionsvorsitzende der FDP, hat der Initiative geantwortet. Sie schreibt, die Gemeinde habe keine Auswahl an Standorten, denn eine Ausweisung an den Gemeindegrenzen, etwa in der Nähe des Kottenforstes, sei verboten. An anderen Stellen, etwa bei Straßfeld, lebten schützenswerte Vögel. Wolf-Umhauer beruhigt: Es seien nur maximal drei Windräder im Gespräch, kein ganzer Windpark.

Unterdessen haben die Swisttaler Grünen eine Alternative zu den angedachten Konzentrationsflächen erarbeitet. Udo Ellmer: "Wir sind der Meinung, dass der von der Verwaltung angedachte Mindestabstand von 900 Metern ausschließlich für Anlagen mit einer maximalen Nabenhöhe von 90 Metern gelten darf. Alle größeren Anlagen sollten mindestens den Faktor 10 einhalten, soll heißen, die derzeit üblichen Anlagen mit einer Nabenhöhe von 150 Metern sollten mindestens 1500 Meter von der Ortsbebauung aufgestellt werden."

Der Planungsausschuss tagt am Donnerstag, 7. März, 17.30 Uhr, im Rathaus in Ludendorf.

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