Vogelschwarm über Swisttal 50 Kraniche über Buschhoven und Miel gesichtet

Swisttal · Sind sie schon wieder da oder waren sie gar nicht weg? Das haben sich so manche GA-Leser gefragt, als sie in diesen Tag Kraniche über Swisttal gesehen haben. Ein für Januar ungewöhnliches Schauspiel.

Einige GA-Leser haben in den vergangenen Tagen die typische V-Flugformation der Kraniche am Himmel beobachtet. In Swisttal überflogen 150 Kraniche Buschhoven und den Golfplatz in Miel. In Rheinbach zogen 100 ihrer Art über den Stadtteil Hilberath wie uns Leser melden.

Ungewöhnlich für diese Zeit, denn der Überflug im Herbst lässt sich üblicherweise in den Monaten Oktober und November, im Frühjahr im Februar und März, beobachten. Aber jetzt wurden die Zugvögel Anfang Januar gesichtet, obwohl sie doch eigentlich schon im Süden überwintern sollten.

Vielleicht handelt es sich um die ersten Anzeichen des Frühlings, also keine weiteren Wintereinbrüche, sodass sich die Zugvögel bereits auf den Rückweg aus ihren Winterquartieren in Frankreich und Spanien begeben. Der Sektionsleiter Ornithologie des Museums Koenig in Bonn, Dr. Till Töpfer, geht jedoch nicht von einer verfrühten Rückkehr der Kraniche aus, sondern vermutet, dass einige Populationen, die ihr Winterquartier in Frankreich aufgeschlagen haben, nicht an einem festen Standort gebunden sind sondern zwischen verschiedenen Rastplätzen umherziehen.

Eine weitere Erklärung für das ungewöhnliche Auftauchen der Vögel im Januar liefert der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Der größte Teil der Kraniche befinde sich in den Winterquartieren, doch vereinzelt seien Kranichbeobachtungen immer noch möglich, weil einige Populationen wegen der milderen Winter einfach in Deutschland bleiben. Wird es dann doch kälter, machen auch sie sich auf in mildere Regionen.

So wurden am Wochenende nach Nabu-Informationen mehr als 3500 Kraniche erfasst, vor allem über Niedersachsen und NRW. Aber keine Vorboten auf den Frühling, sondern Nachzügler, denen das Wetter hier in Deutschland jetzt doch zu ungemütlich geworden ist.

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