149 neue Bundespolizisten aus Heimerzheim „Die Bundespolizei braucht Personal“

Swisttal-Heimerzheim · Im Bundespolizeiausbildungszentrum in Heimerzheim wurden 149 Absolventen feierlich verabschiedet. In diesem Rahmen dankte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner für das Engagement der Bundespolizei in der Gemeinde.

 Feierstunde: 149 Bundespolizisten haben ihre Laufbahnprüfung bestanden.

Feierstunde: 149 Bundespolizisten haben ihre Laufbahnprüfung bestanden.

Foto: Axel Vogel

„Eine tolle Quote“, sagte Polizeidirektor Carsten Westerkamp. Damit meinte der Chef des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums in Heimerzheim die Tatsache, dass 149 von 152 Angetretenen die Laufbahnprüfung bestanden hatten. Am Freitag wurden sie in der Turnhalle in Anwesenheit ihrer Familien, ihrer Partner und einiger Ehrengäste, darunter Ortsvorsteher Hermann Leuning, verabschiedet.

Zum Einmarsch der 149 Absolventen, darunter 21 Frauen, was einer Quote von 14 Prozent entspricht, spielten die Blechbläser des Bundespolizeiorchesters Hannover „Conquest of Paradise“, später noch einige Stücke von Glenn Miller. Ein besonderes Lob hatte Westerkamp für die Jahrgangsbesten Vera Forsch, Kevin Koltermann und Jens Schlubowski parat. Sie werden künftig am Frankfurter Flughafen Dienst tun.

Mit Blick auf die durch weltweite Krisen verursachte zunehmende Migration, die globale terroristische Bedrohung sowie auf die Altersstruktur innerhalb der Bundespolizei sagte Westerkamp: „Die Bundespolizei braucht dringend Personal.“ Deshalb sei es auch notwendig, das seit 2015 jährlich 2700 Polizeianwärter eingestellt würden. Für 2017 hatten sich insgesamt 21.132 junge Leute beworben, doppelt so viele wie noch im Jahr 2010.

Demokratische Prinzipien keine Selbstverständlichkeit

Ein großes Thema in der Ausbildung ist das Selbstverständnis des Polizeibeamten im demokratischen Staat. Der Beruf sei auch deshalb so anspruchsvoll, sagte Westerkamp, weil kaum ein anderer Beruf so eng mit dem Schutz der Freiheitsrechte, aber auch mit dem unmittelbaren Eingriff in durch die Verfassung geschützte Grundrechte verbunden sei.

„Unser Staat hat eine der besten Verfassungen der Welt“, sagte Westerkamp. Die Werteordnung des Grundgesetzes und die Prinzipien der demokratischen Grundordnung seien allerdings keine Selbstverständlichkeit. Es gelte, sie zu leben, zu erhalten und aktiv zu verteidigen.

Dem Dank an die Ausbilder schloss sich Absolvent Sebastian Schwarz im Namen des Jahrgangs an. Er erinnerte an erste Einsätze als Fanbegleiter bei Bundesligaspielen. Dabei seien einige Kameraden auch beleidigt, bespuckt und in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt worden. Auch in Registrierungseinrichtungen für Flüchtlinge in Süddeutschland waren die Anwärter im Einsatz. Schwarz: „Es stehen interessante und fordernde Zeiten vor uns.“

Gemeinde eng mit Bundespolizei verbunden

Die Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner zitierte in ihrem Grußwort den Philosophen Karl Popper: „Viel schwieriger als gute Gesetze einzuführen ist die Aufgabe, dem Rechtsstaat Geltung zu verschaffen. Es werden viele Beamte zur Durchsetzung des Rechts gebraucht. Sie alle müssen gelernt haben, der gesetzmäßigen Gerechtigkeit zu dienen.“ Kalkbrenner weiter: „Es macht uns stolz, dass Ihre Ausbildung in unserer Gemeinde erfolgte.“ Denn die Zivilgemeinde sei seit Jahrzehnten eng mit dem Standort der Bundespolizei verbunden. Viele Bundespolizisten hätten sich mit ihren Familien in Swisttal niedergelassen und engagierten sich in Vereinen und Dorfgemeinschaften.

Die Bürgermeisterin dankte für das vielfältige Engagement der Bundespolizei in der Gemeinde, etwa bei diversen Jugendprojekten, Umweltaktionen und Sammlungen der Kriegsgräberfürsorge. „Sie sind uns wichtig, ein wichtiger Bestandteil unserer Gemeinde.“

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