Verkehr in Rheinbach Zu viele Autos sind zu schnell unterwegs

Rheinbach · Auch wenn eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 herrscht, wird auf vielen Wohnstraßen aufs Pedal gedrückt. Wie man die Raser auf Rheinbachs Straßen ausbremsen kann, diskutierte der Umweltausschuss.

 Erlaubt sind 30 Stundenkilometer auf der Schubertstraße, doch viele Fahrer halten sich zum Ärger der Anwohner nicht daran.

Erlaubt sind 30 Stundenkilometer auf der Schubertstraße, doch viele Fahrer halten sich zum Ärger der Anwohner nicht daran.

Foto: Roland Kohls

In der Schubert- und Brahmsstraße herrscht trotz Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer keine Harmonie. Grund sind die vielen Autos, die zu Verkehrsspitzenzeiten diese Rheinbacher Verkehrsachsen befahren und sich trotz Fahrbahnbeschriftung und breiter Schwellen („Auflastungen“) nicht an das Tempolimit halten, wie ein Mitglied der dortigen Bürgerinitiative (BI) bei der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses beklagte.

Nach seiner Einschätzung fahren morgens und abends etwa 400 Autos pro Stunde teilweise „mit Karacho“ durch die Schubertstraße. Auch der Lastwagenverkehr nehme zu. Langfristig führten nach Auffassung der BI nur die Auflösung des Parkstreifens und die Einführung alternierenden Parkens auf der Fahrbahn dort zur Beruhigung. Zuvor hatten die Stadträte andere Möglichkeiten verworfen. Sogenannte „Schwellen- oder gar Kantensteine“ behinderten zu sehr, und an elektrische Geschwindigkeitsanzeigen gewöhnten sich Fahrer schnell. Tempomessungen der Stadt hatten durchschnittliche Geschwindigkeiten von 42 Stundenkilometern ergeben, was als „gut vertretbar“ eingestuft wurde. Fußgänger seien auf den hoch abgesetzten Gehwegen nicht gefährdet, und die Polizei bewertete das Unfallgeschehen als „unauffällig“.

Kurt Brozio (CDU) riet, „die Kirche im Dorf zu lassen“. Einstimmig lehnte der Ausschuss weitere Maßnahmen für die Schubertstraße ab. Er befürwortete dagegen eine bremsende „Fahrbahnauflastung“ und ein zusätzliches Tempo-30-Piktogramm auf der Brahmsstraße.

Am Ortseingang von Merzbach fahren auf der Schlebacher Straße nach verdeckten Geschwindigkeitsmessungen 85 Prozent der Autofahrer 49 bis 52 Stundenkilometer, obwohl nur 30 erlaubt sind. „Nicht akzeptabel“, urteilten die Fachleute der Stadt. Trotzdem wurde dem Wunsch von Vizebürgermeister Karl Heinz Kerstholt (SPD), dort bremsende Blumenkübel aufzustellen, nicht entsprochen. Zunächst soll versucht werden, den Verkehr durch Schilder schon vorher auf Tempo 50 abzubremsen, um so den vorgeschriebenen 30 Stundenkilometern nahezukommen. Sollte dies nicht funktionieren, werde man auf die Blumenkübel zurückkommen.

Abgelehnt wurde vom Ausschuss der Bürgerantrag auf Zwei-Stunden-Parkplätze an der Rheinbacher Weiherstraße. Dies führe nur zu Suchverkehr, zumal auf dem nahen Himmeroder Wall genug Platz zum Parken sei. Einstimmig wurde indes beschlossen, an der Zufahrt zum Parkplatz am Bahnhof Römerkanal eine Höhenbegrenzung zu errichten, damit Lkw dort nicht mehr parken können.

Stadträtin Ute Krupp (SPD) wies darauf hin, dass Lastwagen auch an anderer Stelle im Stadtgebiet vor allem am Wochenende widerrechtlich parkten, und regte an, die Verwaltung solle sich des Themas annehmen. Vor allem die „Hinterlassenschaften“ der Fahrer, die oft ihre Notdurft am Straßenrand verrichteten, seien „unerfreulich“.

Dem stimmte auch Klaus Jürgen Beer (CDU) zu. Dort sei das Parken nicht verboten, die Begleitumstände seien auch „nicht gerade schön“.

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