Stadtentwicklung Wohnungen für 500 Menschen in Rheinbach

RHEINBACH · Bürger-Information zum neuen Quartier: Auf dem zentral in Bahnhofsnähe gelegenen rund 17 800 Quadratmeter großen Areal der früheren Majolika-Fabrik Jean Fuss & Sohn sollen rund 500 Menschen in etwa 240 Wohneinheiten ein neues Zuhause finden.

 Auf dem ehemaligen Fabrikgelände in Rheinbach sollen etwa 240 Wohnungen entstehen.

Auf dem ehemaligen Fabrikgelände in Rheinbach sollen etwa 240 Wohnungen entstehen.

Foto: Axel Vogel

Wo bis vor etwa sechs Jahren Tonwaren hergestellt wurden, wird ein ganz neues Wohnviertel entstehen: Auf dem zentral in Bahnhofsnähe gelegenen rund 17 800 Quadratmeter großen Areal der früheren Majolika-Fabrik Jean Fuss & Sohn sollen rund 500 Menschen in etwa 240 Wohneinheiten ein neues Zuhause finden. Weil schon die Größe dieses Baugebietes auf der Industriebrache zwischen Keramiker-, Ketteler-, Leber- und Aachener Straße von besonderem Interesse für die Bürgerschaft ist, hatte die Stadt im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung zur Bürger-Info ins Rathaus-Foyer eingeladen. Etwa 70 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, im direkten Dialog ihre Fragen und Anregungen an Stadt, Investoren und Architekten zu richten.

Das Gros der Fragen drehte sich um zusätzlichen Fahrzeugverkehr in dem kritischen Bereich nahe des Bahnübergangs Aachener Straße, Wohnungsgrößen, Nahversorgung und Alternative für das Sozialzentrum Keramikerstraße. Für dessen Einrichtungen soll auf der gegenüberliegenden Seite auf einem städtischen Grundstück an der Bahn eine neue Bleibe errichtet werden.

Mehr öffentlicher Wohnraum

Die Wohnungen sollen eine durchschnittliche Größe von 65 bis 70 Quadratmetern haben, wie Architektin Alexandra Nettekoven erläuterte. Sie sind geplant für eine gemischte Bewohnerschaft wie Paare, Familien, Singles, Senioren, Studierende und Pendler. Wenn von einer durchschnittlichen Größe die Rede sei, liege dem eine „rein mathematische“ Berechnung zugrunde und natürlich seien sowohl kleinere als auch größere Einheiten vorgesehen, wie Peter Brings und Rudi Nettekoven von der Investorengruppe auf Nachfrage erläuterten. Ein Teil der Mietwohnungen soll öffentlich geförderter Wohnraum sein. Zur Frage, ob auch Eigentumswohnungen angeboten werden sollen, sei man noch in der Findungsphase.

Auf jeden Fall sei ihnen die Berücksichtigung von Menschen mit Handicap wichtig, so die Investoren. „Das ist eines unserer Kernthemen: Wir werden Wohnraum für jede Anforderung anbieten. Es wird eine große Zahl von Ein- und Zwei-Raum-Wohnungen geben, die barrierefrei und teils auch rollstuhlgerecht sind. Die Leute sollen sich dauerhaft wohlfühlen“, so Brings. Entsprechend sei ein Bereich für Wohnen mit Tagespflege, Café und Serviceleistungen geplant, so Nettekoven. Pflege bis Stufe 3 werde möglich sein.

Lediglich eine Bäckerei als Einzelhandel

Die Zahl der Tiefgaragen-Stellplätze gaben die Planer mit einem je Wohneinheit an. Was bei rund 240 Wohneinheiten die gleiche Zahl von Kraftfahrzeugen bedeuten würde, wie Bürger kritisch anmerkten – eine Größenordnung, die nach ihrer Ansicht gerade angesichts der alle 15 bis 30 Minuten geschlossenen Bahnschranken an der nahen Aachener Straße die problematische Verkehrssituation weiter verschärfen könnte. Diese Situation sei in einem Verkehrsgutachten untersucht worden, so Gutachter Markus Geuenich. Ergebnis: „In Spitzenzeiten kann der Verkehr in ausreichender Qualität abfließen. Ausreichend heißt ,Schulnote 4‘, aber eben ausreichend“, so der Gutachter.

Während in dem Quartier eine kleine Gewerbeeinheit etwa mit einer Bäckerei vorgesehen ist, soll es keinen weiteren Einzelhandel geben. „Die Nahversorgung ist im Umkreis von 300 bis 400 Metern erreichbar“, so Brings mit Hinweis auf die Supermärkte und Discounter in fußläufiger Nähe. Von der Veranstaltung wird ein Protokoll verfasst, so die Stadt, das auch veröffentlicht wird. Die Pläne liegen bis zum 14. September im Rathaus aus und Bürger können sich bis zu dieser Frist schriftlich äußern.

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