Gespräch mit dem Bürgermeister Wo drückt der Schuh in Wormersdorf?

Rheinbach-Wormersdorf · Bei Bürgergespräch und Rundgang sprechen Wormersdorfer über Anliegen und Ärgernisse. Die Themenpalette reicht von Bäumen am Straßenrand bis zu Ruhestörungen.

Bürgermeister Stefan Raetz (l.) informiert sich über die Sorgen und Nöte der Menschen in Wormersdorf.

Bürgermeister Stefan Raetz (l.) informiert sich über die Sorgen und Nöte der Menschen in Wormersdorf.

Foto: Svenja Burgschat

Etwa 20 Bürger haben sich am Rundgang durch die Ortschaft beteiligt und Bürgermeister Stefan Raetz auf Missstände hingewiesen. An dem anschließenden Bürgergespräch nahmen etwa 60 Wormersdorfer teil.

Der Rundgang startete in der Wormersdorfer Straße und führte in die Klostergasse, in der ein baufälliges Haus den Wormersdorfern Sorgen bereitet. Das Dach des Hauses ist mit einer Plane abgedeckt. Laut Angaben der Anwohner fallen Steine herunter und stellen eine Gefahr dar, vor allem weil sich in der Nähe ein Kindergarten befindet. „Das Haus fällt schon nach innen zusammen“, meinte ein Anwohner.

Stefan Raetz versicherte, dass sich die Bauaufsicht darum kümmern werde. An der Kreuzung zwischen Klostergasse und Kannenbäckerstraße wurde ein weiteres Problem angesprochen, das auch in vielen anderen Straßen sowie auch am Dorfplatz besteht. Die Bäume, die vor vielen Jahren gepflanzt wurden, um die Ortschaft grüner zu gestalten, seien nun zu groß geworden, bemängelten die Anwohner. „Die Bäume haben inzwischen Größen erreicht, dass sie über die Grundstücksgrenzen reichen“, ärgerte sich ein Bürger.

Viele Vögel säßen in den Bäumen und würden Dreck machen, die großen Äste Solaranlagen verdecken und die Wuzeln höben Gehwegplatten an, die dann zur Stolperfalle würden. Von den hohen Bäumen an der Tombergerstraße sollen zudem des Öfteren Äste abbrechen und auf die Straße und den Gehweg fallen. Auch größere landwirtschaftliche Fahrzeuge hätten wegen der Bäume Probleme, die Straße zu nutzen.

Verkehr ist Anliegen der Teilnehmer

Ein weiteres Anliegen, das den Teilnehmern des Rundgangs am Herzen lag, war der Verkehr. Auf vielen Straßen im Ort gilt Tempo 30, aber selbst auf Spielstraßen würden viele Autofahrer zu schnell fahren. „Besonders schlimm sind die, die 70 oder 80 fahren“, äußerte sich ein Anwohner besorgt. Zudem führe das ständige Missachten des Halteverbots vor allem auf der schmalen Tombergerstraße dazu, dass sich der Verkehr staue. Selbst die Feuerwehr habe bereits getestet, ob sie die Straße überhaupt noch mit dem Löschfahrzeug passieren könne.

Viele dieser Themen wurden auch im anschließenden Bürgergespräch noch einmal aufgegriffen. Bürgermeister Raetz kündigte an, dass die Bäume in Zukunft mehr beschnitten würden. „Sie zu fällen, ist allerdings nicht das richtige Zeichen.“ Die Geschwindigkeit der Autofahrer werde häufig gemessen. Auch bestehe die Möglichkeit, eine Smiley-Anlage zu installieren, die an das Gewissen der Autofahrer appelliert. Der Bürgermeister wies aber auch darauf hin, dass das Übertreten der Geschwindigkeit ein örtliches Problem sei. „Wenn man sich die Kennzeichen anschaut, sieht man, dass es nicht die Leute von außerhalb sind, die zu schnell fahren.“ Auch Schleichwege im Ort, die für ein höheres Verkehrsaufkommen sorgten, würden vermutlich von Ortskundigen genutzt.

Abgasproblem durch die Busse

Das Abgasproblem durch die Busse werde in Zukunft gelöst, da die RVK ihre Flotte auf Fahrzeuge umstellen werde, die mit Wasserstoff betrieben werden. Schwieriger sei es, den Schwerlastverkehr davon abzuhalten, durch Wormersdorf zu fahren. Das Durchfahrverbot werde vorsätzlich missachtet. Ein weiteres Thema war Ruhestörung durch Jugendliche, die bis spät in die Nacht mit lauter Musik feiern, unter anderem auf dem Sportplatz, der nachts eigentlich geschlossen ist.

„Die Leute halten sich nicht an die Spielregeln“, ärgerte sich ein Bürger. Zudem fühlten sich die Anwohner durch die Betrunkenen bedroht. Auch sollen einige von ihnen Bierflaschen in die Gärten der Anwohner werfen. Eine Anwohnerin hielt diese Beschwerde allerdings für übertrieben und viele andere pflichteten ihr bei. „Der Sportplatz ist eine Bereicherung für Wormersdorf. Natürlich ist dort Lärm, wenn Kinder spielen und junge Leute dort feiern, aber es ist doch gut, wenn sie einen Platz dafür haben,“ sagte sie. Zusätzlich wurden Themen wie Einbrüche, das Bedürfnis nach einer Mehrzweckhalle, Parkplatzmangel und die Planung neuer Wohngebiete angesprochen.

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