Konzerte in der Voreifel Weihnachtslieder zum Zuhören und Mitsingen

MECKENHEIM/RHEINBACH · Bei mehreren Konzerten in Meckenheim und Rheinbach erklangen Weihnachtslieder. Das Motto war immer ein anderes - zum Mitsingen waren aber fast alle Lieder.

 Große Schar: Die Sänger und Musiker beim Weihnachtssingen im Meckenheimer Schulzentrum.

Große Schar: Die Sänger und Musiker beim Weihnachtssingen im Meckenheimer Schulzentrum.

Foto: Roland Kohls

MECKENHEIM-MERL. Selbstverständlich steht in Merl kein Dom sondern lediglich eine Kapelle. Aber die liebevolle Übertreibung macht deutlich, dass Merl an seinem Dorfzentrum mit der Kapelle hängt. Und so waren viele Merler in ihren "Dom" geströmt, um dem Weihnachtskonzert des Chors "Die Brücke" zu lauschen und zusammen Advents- und Weihnachtslieder zu singen. Romantisches Liedgut wechselte mit modernen Rhythmen, Mundartlieder mit Swing. Ein schönes Gemeinschaftswerk wurde da präsentiert, in dem sowohl der gesamte Chor als auch eine kleine Gruppe von Chormitgliedern - Lydia Gilles, Inge Metzen, Johannes Seifert - Beschauliches und Nachdenkliches, Freches und Lustiges rund um die Weihnachtszeit präsentierten. Chorleiterin Claudia Nachtsheim wurde bei ihrem Solo "Die Hirten" vom Pianisten Klaus Desch begleitet. Sie berührte die Zuhörerschaft mit ihrer schönen Altstimme. Ihrer Aufforderung an das Publikum, einige Weihnachtslieder zusammen mit dem Chor zu singen, kam dieses gerne nach. Der Chor verabschiedete sich mit dem Weihnachtslied "Stille Nacht, heilige Nacht". hpf

RHEINBACH-WORMERSDORF. Weihnachtliche Musik bei Kerzenschein war unter dem Motto "In Dulci Jubilo" in der Kirche Sankt Martinus in Wormersdorf angekündigt. Die sechs Sängerinnen des "Coro piccolo" sangen unter der Leitung von Martin Kahle unter anderem aus "A Ceremony of Carols" alte englische Weihnachtslieder von Benjamin Britten und Camille Saint-Saëns' Weihnachtsoratorium. Jedem Zuhörer wurde am Eingang eine Kerze in die Hand gedrückt, die die Beleuchtung am Altar und an den Kirchenwänden vervielfältigte. Der "Coro Piccolo" fügte mit seinem mehrstimmigen Gesang stimmlichen Glanz hinzu und führte aus dem grauen Dezember-Alltag hinaus. Mal erklangen die Stimmen der Sängerinnen ganz zart und weich, mal kräftig und jubilierend. Helene Schütz interpretierte an der Harfe Sonaten von Domenico Scarlatti. Barbara Drews ergänzte den akustischen Gabentisch mit ihrer Lesung aus Texten von Eugen Roth, Goethe und Carola Merkel. Besonders berührend war Drews Vortrag von "Die Nacht ist vorgedrungen" von Jochen Klepper. Sie erinnerte daran, dass sich der Dichter im November 1941 zusammen mit seiner jüdischen Frau und seiner Tochter das Leben genommen hatte, das ihnen die Nazis zur Hölle gemacht hatten. Das Konzert endete mit dem traditionellen Kirchenlied "Tochter Zion". aed

MECKENHEIM. Familiär und festlich zugleich verlief das traditionelle Meckenheimer Weihnachtssingen am Sonntagnachmittag im Pädagogischen Zentrum des Schulzentrums am Campus. Unter der Leitung von Martina Eigen (Orchester) und Barbara Ross-Siekmeier (Chor und Gesang) beteiligten sich alle drei dortigen Schulen an der Vorführung. Zu Beginn wurde an den vor einer Woche verstorbenen Initiator des gemeinsamen Auftritts, Georg Gossen, erinnert. Er hatte seit 1995 auch Chor- und Orchestersätze eigens dafür geschrieben.

Die Chöre und Orchester des Konrad-Adenauer-Gymnasiums sangen und spielten zusammen mit den Zuhörern. Nicht nur bei "We are the world" begeisterten die hellen Stimmen. Karina und Christian Pritkau spielten vierhändig am Klavier ein weihnachtliches Jazzlied. Auch Leon, Lewis und Luis Ruppert hatten sich dem Jazz verschrieben und demonstrierten ihr Können mühelos. Wenzel Neuhöfer, Kathy Hauschild und Christina Gottelmann brachten mit ihrer Version des "Hallelujah" besinnliche Stimmung in den Raum. Drei Schüler aus den sechsten Klassen erheiterten die Zuhörer mit Gedichten und Geschichten. Mit Lachen und Klatschen honoriert wurde der von Giulia Ritter vorgetragene Wunschzettel für ein Meerschweinchen, "das nicht alles wegfuttert wie meine Schwester". Eltern und Angehörige in der voll besetzten Aula folgten gerne dem Refrain "Lasst euch anstiften zur Freude!". So erhoben sich schließlich alle und sangen gemeinsam den Irischen Reisesegen und ein Weihnachtslieder-Potpourri. aed

RHEINBACH. Beim ökumenischen Advents- und Weihnachtssingen in der Pfarrkirche Sankt Martin in Rheinbach herrschte am Sonntag Enge im Altarraum. Denn es wirkten gleich vier, teils voluminöse Ensembles mit: der Posaunenchor der evangelischen Gnadenkirche, der Chor der Pfarrei Sankt Martin, der Männergesangverein Rheinbach sowie das Saxofonquartett "Padafrage". Und auch die Zuhörer in der voll besetzten Kirche wurden immer wieder zum Mitsingen aufgefordert. Die festliche Eröffnung lieferte der Posaunenchor, der danach auch die Melodie zu dem Lied "Wir sagen euch an den lieben Advent" spielte. Dabei waren die Besucher erstmals zum Mitmachen aufgerufen. Mehrfach wurden sie später in Gruppen für Kanon-Lieder aufgeteilt. Kaum einer verpasste seinen Einsatz, und so kamen alle auf ihre Kosten.

Es war ein stetiger Wechsel zwischen feierlich-vorweihnachtlichen Weisen wie "Tochter Zion", die vor allem von den Chören gemeinsam mit den Gästen intoniert wurden, und eher volkstümlich beschwingten Stücken der Instrumentalisten.

"Padafrage" lieferte aus seinem Repertoire Werke von Humperdinck. Die Saxofonisten schienen besonders den Geschmack der zahlreichen Kinder im Publikum zu treffen, einmal krähte sogar ein kleines Stimmchen freudig dazwischen: "Noch mal!" Zum Abschluss erhielt jeder Kirchenbesucher eine kleine rote Kerze. Der Männerchor beeindruckte im Kerzenschein mit seinem stimmgewaltigen Gesang. Das Finale bildete ein gemeinsames Stück der Posaunisten und Saxofonisten. aed

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